Etappe 2: Von Sedrun nach Carrera

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Etappe 2: Von Sedrun nach Carrera
Carrera, Switzerland

Carrera, Switzerland


8.00 Uhr. Ohne richtig zu schlafen stehen wir auf. Die Nacht ist eine Qual, weil unsere Schlafsäcke für diese Nachttemperaturen in den Bergen einfach nicht geeignet sind. Wir zittern und frieren die ganze Nacht, obwohl wir alles angezogen haben, was wir dabei haben. Die Jugendgruppe, die die ganze Nacht durchfeiert bietet eine willkommene Abwechslung zum monotonen Rauschen des Rheins und der Schlaflosigkeit. Es war zu befürchten, dass es uns zu kalt werden würde. Auf 1445 m herrschen eben andere klimatische Verhältnisse als in der Ebene. Egal, mit jedem Kilometer nähern wir uns dem Meeresspiegel und pro hundert Höhenmeter kann man mit einem Plus von fast einem Grad Celsius rechnen. Es ist bewölkt, trocken, sieht aber sehr danach aus, als müsse man sich beeilen, um noch alles im Trockenen zu verstauen. Wir machen uns fertig, bauen das Zelt ab und verteilen unser Hab und Gut wieder in unseren Anhänger und Satteltaschen. Das Frühstück nehmen wir in dem schönen, neu erbauten Restaurant ein. Es gibt einen guten Kaffee, Croissants, Brot und Marmelade. Wir unterhalten uns eine ganze Weile mit der freundlichen Campingplatzpächterin, die uns erzählt, dass sie den Platz in diesem Jahr übernommen hat und dass das schon immer ihr großer Traum gewesen sei. Das Restaurant ist neu erbaut und sehr schön gemacht. Wir empfehlen diesen Campingplatz unseren Nachahmern. Wirklich klasse!

Nach dem Frühstück schwingen wir uns auf die Fahrräder und ziehen los. Zunächst müssen wir vom Campingplatz ca. 100 Höhenmeter wieder hinauf strampeln. Dann führt der Weg ein Stück an der Straße entlang nach Desentis, bis er irgendwann weg von der Hauptstraße auf einem Schotterweg weiter geht. Meist bergab, ab und zu hat man knackige Anstiege zu bewältigen. Immer wieder überqueren wir Brücken, wo darunter Bäche dem Rhein zufließen. Als es anfängt zu tröpfeln, machen wir kurz Rast unter einer Eisenbahnbrücke. Sabine zieht vorsorglich schon mal Regenhose, Poncho und Gamaschen an. Wir sind fertig mit dem Essen und die Sonne kommt wieder raus. Also alles wieder aus. Um 15.00 Uhr erreichen wir Ilanz. Kaffeezeit. Im Café Feuerstein machen wir eine ausgiebige Pause und schreiben ein wenig Tagebuch, Reiseblog und genießen den herrlichen Kaffee und leckeren Rüblikuchen. Den ganzen heutigen Tag hat jemand ein Loch in den Himmel geschnitten, damit die Sonne hindurch scheinen kann. Um uns herum nur dunkle und schwarze Wolken. Als wir aufbrechen wollen, beginnt es dann aber doch etwas zu tröpfeln. Wir möchten heute auf jeden Fall noch die nächste Steigung von 9 km Länge nach Carrera mitnehmen, damit wir es morgen gemütlich angehen können. Links des Weges sieht man hinunter in die gewaltige Schlucht, wo sich der Rhein im Laufe der Jahrtausende durch das weiße Gestein gefressen hat. Immer wieder halten wir an, um die tolle Landschaft auf uns wirken zu lassen und ein paar Fotos zu machen. Irgendwie doch schade, dass ich meine gute Kamera nicht dabei habe. Auf dem Weg nach Carrera kommt man noch durch ein paar malerische Dörfchen. Einfach traumhaft.

Der Zeltplatz in Carrera ist naturbelassen und zieht sich in Terrassen den Hang hinauf. Am Eingang eine schöne Blockhütte, an deren Dach ein riesiges Tap befestigt ist, darunter Sitzgelegenheiten. Irgendwie erinnert mich diese Hütte an die Ranch von Bonanza.

Wir schaffen es gerade noch, das Zelt vor dem Regen aufzustellen. Seitdem regnet es unaufhörlich und ziemlich stark. Unsere Sachen sind aber “noch” trocken.

Die Hütte ist der Mittelpunkt des Geschehens: Duschen, kochen, waschen, spülen und auch Unterhaltungen zwischen den Campern. So kommen wir gleich mit mehreren Leuten ins Gespräch. Eine Gruppe von Paddlern, die hier im Wildwasser des Rheins paddeln. Mit ihnen tauschen wir uns aus, wo wir schon überall gepaddelt sind. Binnen Minuten stellen wir fest, dass wir schon an vielen derselben Flüsse waren. Dann kommen wir noch mit einem ca. 75 jährigen drahtigen Ehepaar aus Colmar ins Gespräch die mit ihren Rädern seit 12 Jahren unterwegs sind. Die Haut gegerbt wie Leder. Beide super schlank und ziemlich groß. Sie beherrschen den notwendigen Minimalismus in Perfektion. Sie haben bereits mehrere Wüsten mit dem Rad durchquert, sind in Amerika von Los Angelos nach New York gefahren. Eine Reise ging von Colmar nach China. Jetzt sind sie in Wien gestartet und fahren über die Alpen zurück nach Colmar. Unser Bewunderung für das “alte Paar” ist groß. Es gibt Leute die gehören mit 75 Jahren zum alten Eisen, es geht aber auch anders. Wir kochen zusammen Spaghetti. Zum Nachtisch gibt es die gute Schweizer Schokolade. Ein erlebnisreicher Tag nimmt langsam ein Ende.

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