2014 Nick Woodland @ Pfingstbergschule Mannheim

Ja – und dann! Kommt er. Dunkles Sakko, Nickelbrille, schwarzer Zylinder – so kennen ihn seine Fans seit Jahrzehnten: Nick Woodland. Ein britisch-münchnerisches Unikum mit eigenem Kopf und eigenem Ton. Oder wie Ocar-Preisträger Harold Faltermeyer einmal ganz schlicht feststellte: ….. ein genialer Gitarrist“.
Vor etwa 60 Jahren wurde er in London geboren, Kind einer Soldatenfamilie, als Jugendlicher kam er nach Deutschland, blieb nach der Schule in der bayerischen Landeshauptstadt hängen. München wurde in den 70ern zum Musikmekka – und Woodland zu einem der bestgebuchten Studiogitarristen. Er spielte hunderte Aufnahmen ein – für Weltstars wie Herbie Mann, Donna Summer oder The Clash. Mit seiner Progressive-Rock-Band Sahara war er bei der Premiere des WDR-Rockpalasts dabei, mit Marius Müller-Westernhagen tourte er durch die Stadien der Republik. Später prägte er den Sound des Kabarettisten Georg Ringsgwandl.
Als Sideman schrieb Nick Woodland Musikgeschichte. Doch wer ihm richtig nahe kommen will, sollte ihn mit seiner eigenen, formidablen Band erleben: Da ist Manfred Mildenberger am Schlagzeug – halb so alt wie Woodland, hochmusikalisch und ein wahrer Ausbund an Energie. Klaus Reichardt an Keyboards und Pedal Steel Guitar – kongenialer Sideman und seit Jahrzehnten feste Größe in der Münchner Szene. Und Tom Peschel am Bass, der mit seinen gefühlvollen Lines schon viele Produktionen veredelt hat und die knackig-lässige Grundlage für Woodlands Höhenflüge legt.
Seit vier Jahren ist Nick Woodland mit ihnen unterwegs. Mit seiner Band spielt er seine Virtuosität voll aus und geht dem nach, was er für den Kern des Musikerseins hält: „Die Rekordjagd an den Saiten ist schön und gut“, sagt er, „aber entscheidend ist für mich auch zu komponieren, sich immer weiterzuentwickeln, nie stehen zu bleiben.“ Erst wenn er seine eigenen Songs schreibt, gewinnt Woodland seine Freiheit als Gitarrist, sagt er. „Dann, beim Gitarrespielen, denke ich gar nichts, fühle nur …“ und auf der Bühne entstehen geradezu magische Momente. Um diese auf CD zu bannen, haben Woodland und seine Musiker in den vergangenen Jahren dutzende Konzerte mitgeschnitten. Die beiden besten, im Münchner Lustspielhaus und im Alten Kino Rankweil in Österreich, haben sie zu „Something I heard“ (2012 erschienen) kombiniert. Einem Live-Album, das Woodlands Bühnenenergie unverfälscht einfängt – rauh, erdig und vielseitig: mit dreckigem Blues, mit Country und Folk, Reggae- und Surf-Rock-Anleihen. Mit exzellentem Songwriting und einem Sound, irgendwo zwischen Mississippi-Delta und bayerischen Highways.

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