2016 Via Claudia Augusta: Von Donauwörth nach Hurlach

Dank der fehlenden Rolladen, sind wir bereits um 6:30 Uhr wach. Das fröhliche Vogelgezwitscher hilft der lachenden Sonne, uns schneller aus den Federn zu befördern. Für Urlaub eigentlich etwas früh, um aufzustehen. Um 7:30 Uhr hat das Hin- und Herwälzen jedoch ein endgültiges Ende.

Aus dem Radio im Frühstücksraum trällern die Pointer Sisters “I´m so excited” ihren motivierenden Song und wir wippen und singen fröhlich mit, denn wir sind ganz alleine und die Vorfreude wird immer größer.

Wir holen uns noch ein paar belegte Brötchen beim Bäcker, bevor wir unser Auto auf dem 4 km entfernten Festplatz in Donauwörth abstellen. Bikeline bietet seine Bücher mit Download-Code an, womit man den GPS-Track herunterladen kann. Praktisch, denn mit Hilfe der modernen Technik finden wir den Einstieg in die Via Claudia Augusta ohne Schwierigkeiten.

Heiligenbild
Heiligenbild

Nach wenigen Kilometern kommt uns eine Prozession entgegen. Um die Wartezeit zu verkürzen, machen wir ein paar Fotos. Als die Pilger an uns vorbeilaufen fragt mich der Gläubige mit der Warnweste: „Und? Host a scheens Bildl g´mocht?“ … Ich stimme zu. Er erwidert: „Dann kriegst au a scheens Bildl von mir!“

Wir bekommen ein Heiligenbildchen und verstauen es vorsichtig. Vielleicht bringt es uns Glück auf unserer Reise.   

Der Radweg führt uns an den Lech. Schöne Naturpfade führen auf Rollsplitt-Wegen durch große Waldgebiete.

Die ersten 50km bis Augsburg fahren wir recht zügig durch. Nur eine kleine Rast unterbricht die Fahrt. In Augsburg genehmigen wir uns einen Kaffee und genießen ihn auf einer Bank auf dem Rathausplatz in der Sonne. Heute ist ideales Radler-Wetter. Sonnig und zum großen Teil im Schatten des Waldes.

Ständiger Wegbegleiter
Ständiger Wegbegleiter

Vor dem Rathaus machen wir ein Bild von uns. Eine Gruppe  von 4 afrikanischen jungen Männern möchte auch ein Bild von sich machen und bittet einen Passanten im Hilfe. Allerdings scheint es, als ob der Passant noch nie ein Smartphone in der Hand gehabt hätte, denn er wendet das Display von sich weg. Er gibt schließlich auf. Ich biete mich an, das Foto zu machen. Sie sind sehr glücklich darüber und bedanken sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Dafür, dass sie erst 1 Jahr in Deutschland sind, sprechen sie erstaunlich gut deutsch. 

Afrikanische Jungs
Afrikanische Jungs

Wir ziehen weiter durch Augsburg zur Stadt hinaus und kommen noch am Eiskanal vorbei. Hier wird der Lech aufgestaut und für Wildwasserfahrer und Kanuten durch einen künstlich angelegten Wildwasserparkour gepresst. Wir schauen dem Treiben noch ein wenig zu, bevor wir weiterfahren.

Nach ca. 75km, in Oberrottmarshausen machen wir noch mal Rast in einem Park mit Spielplatz und E-Bike-Aufladestation. Wir bekommen Besuch von zwei kleinen Brüdern, die uns binnen 15 Minuten ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Sehr neugierige und aufgeschlossene kleine Wesen. Dann fragt der große Bruder, seinen Kleinen, ob er nach Haue möchte. Er nickt und sie ziehen Hand in Hand von dannen. Goldige Jungs.

Wir mobilisieren nochmal die letzten Kräfte und fahren, bis der Tacho 90 km anzeigt.

In Hurlach ist Endstation. Wir finden ein Zimmer ohne Abendessen und besorgen uns daher in der nahegelegenen Tankstelle unser Abendmahl.

Reisedaten: 89,09 km | Gesamtanstieg 587 Meter | Gesamtabstieg 417 Meter

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