07.06.2018 Ostseeküsten-Radweg: Von Flügge nach Katharinenhof / Insel Fehmarn


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Erkenntnis des Tages: Eine gruselige Nacht, ein wundervoller Tag

Mitten in der Nacht werden wir durch Raschelgeräusche geweckt. Der Blutdruck steigt. Wir können die Geräusche nicht genau zuordnen, aber das Kopfkino läuft auf Hochtouren: Es könnte ein Langfinder sein, der seine Hand unter dem Zelt ertastet. Oder eine riesige Ratte, die sich an unsere Essenvorräte zu schaffen macht. Wir machen das LED-Licht vom Handy an und leuchten durch das durchsichtige Innenzelt in den Vorraum des Zelten, wo wir unsere Satteltaschen usw. deponieren. Beim ersten Durchscheinen unserer Sachen sehen wir nichts. Sabine hatte sich beim Abendessen die Hälfte vom Fisch einpacken lassen. Der Fisch ist in einer Plastiktüte und dieser Wiederum in einem halb verschlossenen Beutel aus Stoff. Das Rascheln muss von einer Plastiktüte her kommen. Zum besseren Sortieren der Habseeligkeiten haben wir auch unsere Sachen in durchsichtige Müllsäcke verteilt. Praktisch, denn man sieht was drin ist und man hat mit einem Griff z.B. seine Regensachen (sie wir bislang immer umsonst mir uns rumgefahren haben). Das wird es sein. Der Essenbeutel war ungewöhnlich schwer. Da ist was drin, was da nicht hinein gehört. Aus Gruselfilmen kennt man es, dass einem die Ratten ins Gesicht springen, wenn man sie öffnet. Ich nehme mir aber allen Mut zusammen und öffne die Tasche …. und was kommt da ganz gemütlich heraus spaziert?

Gefräßiger Einbrecher

Statt die Flucht zu ergreifen, bleibt dieses Tierchen aber einfach gemütlich sitzen und starrt uns mit seinen kleinen Äuglein an. Rufe wie “Husch! Raus hier!” lassen den erwachsenen Igel völlig kalt. Jetzt nimmt so einen stacheligen Gesellen ja nicht einfach in die Hand um ihn aus unserer Ruhestätte zu befördern. Mit einer Badelatsche müssen wir schon etwas Druck auf das Hinterteil ausüben, damit er endlich das Weite sucht.

Bis man den Schreck jedoch überwunden hat, dauert es eine Weile und liegt noch eine ganze Weile wach.

Am Morgen beschließen wir noch einen Tag länger auf der Insel zu bleiben, denn es ist hier auf Fehmarn wie im Paradies. Jedoch wollen wir auf die andere Seite der Insel auf einen Campingplatz, denn hier haben wir so ziemlich alles gesehen.

Die Route verläuft größtenteils auf einem schmalen Naturpfad mit Grasbewuchs auf der Deichkrone entlang, so dass man das Meer oft auf der linken Seite hat.

Hier sorgen Schafe für die Deichpflege, dafür muss der Wanderer oder Radfahrer gefühlte 100 Schafgatter öffnen und wieder hinter sich zumachen.

Bei Puttgarden ist ein Fährhafen, bei dem die Schiffe Richtung Dänemark ablegen. Dort verfahren wir uns ein wenig, finden dann aber bald den richtigen Weg wieder.

Wir sind zwar nur 35,3 km gefahren, aber alles gegen einen recht starken Wind. Diese 35 km haben sich jedoch angefühlt wie 75 normale Kilometer. Ich fahre lieber 1000 Hm den Berg hinauf als zwei Stunden gegen den Wind.

Wir bauen das Zelt auf und dösen 1,5 h im Schatten. Der Grieche ist in Sichtweite und sorgt für den krönenden Abschluss des Tages.



Wir freuen uns sehr über Deinen Kommentar oder Fragen, Anregungen, Tipps und Empfehlungen entlang der Route. Insbesondere über ruhige Campingplätze oder lohnenswerte private und bezahlbare Unterkünfte auf dem Weg. Natürlich dürft ihr uns auch nur anfeuern oder Mut machen. 🙂 Hinterlasst einfach einen Kommentar weiter unten. Über den Newsletter kann man uns auch virtuell folgen.


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