07.06.2019 Camino Primitivo: Von Berducedo nach Albergue Las Grandas



Erkenntnis des Tages: 
Glaube keinem Reiseführer, den Du nicht selbst geschrieben hast


In der Nacht pfeift der Wind kräftig und geräuschvoll ums Haus, auch die Temperaturen sind auf eisige 7 Grad gefallen. Dazu kommt Regen und der Berg ist in den Wolken eingehüllt. Man mag gar nicht aus den Federn bei diesem feucht-kalten Wetter. Geschweige denn laufen. Im Vergleich zu ein paar Tagen vorher, als wir 34 Grad im Schatten hatten, ein massiver Temperatursturz. OK, wir sind noch auf 900 Metern Höhe, dass macht sicherlich auch etwas aus. Um 6:45 Uhr ist es so hell im Zimmer, dass wir trotzdem freiwillig aufstehen. Unter uns ist die Café Bar, wo es auch ein kleines Frühstück gibt. Bocadillos (belegte Brötchen) zum Mitnehmen werden hier nicht angeboten. Unserem veralteten Outdoor Reiseführer von 2016 nach, gibt es die nächsten 15 km keine Möglichkeit einzukaufen oder einzukehren. Notgedrungen nehmen wir ein paar Muffins mit, um unterwegs keinem Hungerast zu unterliegen. Danach geht’s mit allen Klamotten und Poncho an wieder auf die gelbe Piste.

Nach einem kurzen Stück bergab geht es gleich wieder 100 Hm hinauf. Auf halber Strecke wird’s durch die aufwärts verrichtete Arbeit doch etwas warm unter dem Poncho. Das Fleece muss weichen, sonst ist nachher alles nass verschwitzt und man muss vielleicht dadurch frieren, wenn es darauf ankommt. Nach dem Berg geht es wieder 100 Hm bergab in das Örtchen La Mesa.

Was unser alter Reiseführer nicht weiß ist, dass inzwischen eine funkelnagel neue Albergue mit Café Bar in La Mesa errichtet wurde.

Dort legen wir nach ca. 4 km recht früh eine Aufwärm- und Kaffeepause ein und decken uns mit Bocadillos de Patatas ein. Einem leckeren und nahrhaften Kartoffel/Ei-Gemisch auf Baguette. Alvaro Soler sorgt mit seinem Song Sofía für Heiterkeit und gute Stimmung.

Weiter geht es wieder ca. 150 Hm bergauf auf einer wenig befahrenen Landstraße entlang. Als wir um den Gipfel, mit den vielen geräuschvoll und schnell drehenden Windkraft-Rädern, herum laufen, erfasst uns ein starker Wind von vorne. Wenig später kommt auch noch heftiger kalter Regen hinzu. Mit allen Tricks versuchen wir unsere Ponchos weit nach unten zu halten, damit die Hose nicht bis oben hin durchnässt wird. Die Finger frieren uns dabei fast ein. Die Handschuhe haben wir aus Gewichtsgründen zu Hause gelassen. Glücklicherweise ist der Spuk aber nach 20 Minuten vorbei. Und je weiter wir uns vom Berg entfernen, umso spürbar wärmer wird es. Auch der Wind lässt stark nach. Der Stausee rückt nach dem zweiten Hügel auch langsam ins Blickfeld und ist unser heutiges Etappenziel, aber noch in weiter Ferne. Viele Höhenmeter müssen vorher noch vernichtet werden. Das Panorama und die Sicht auf die fernen Berglandschaften ist traumhaft schön.

Heute haben wir zwar nicht viele Höhenmeter bergauf, dafür umso mehr bergab zu laufen. Wer nun meint, dass bergab laufen leichter sei, der täuscht sich. Das Gefälle ist oft recht stark und gelegentlich auch steinig. Zumindest merkt man nach knapp 1000 Hm bergab, dass man doch etwas müde davon wird, zumal wir unser Gepäck ja nicht transportieren lassen, sondern selbst schleppen. Um ehrlich zu sein, ich laufe lieber lange bergauf als bergab.

Der naturbelassene Trampelpfad endet an der Straße, die zur Staumauer führt. Unterwegs ist rechterhand ein offenes Tor an einem großen Felsen angebracht. Neugierig gehen wir hindurch und landen dann an einer Aussichtsplattform, von der man einen wunderschönen Ausblick auf die Staumauer und den weiteren Verlauf des Rinnsales hat. Staumauern stellen für mich eine Meisterleistung des Bauhandwerks dar. Ja, ich würde es sogar als Baukunst bezeichnen. Unfassbar, zu was Menschen in der Lage sind. Der Diktator Franco ließ 1954 dieses monumentale Bauwerk errichten und siedelte dafür 3500 Menschen um. Ganze Dörfer liegen nun unter dem Wasserspiegel. Wir laufen über die Staumauer und weiter die Straße entlang ein paar hundert Meter aufwärts. Unsere Albergue/Hotel liegt auf einer Anhöhe mit einem sagenhaften Blick auf den Stausee. Inzwischen scheint die Sonne und wir genießen einen Kaffee auf der Terrasse des Hotels und genießen die Aussicht.


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