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Etappe 4: Eberbach – Neckarkatzenbach
Eberbach, Germany |
Eberbach, Germany
Wider Erwarten haben wir gut geschlafen.
Der Wirt ist schon über 70 Jahre alt und betreibt sein Lokal nur noch aus Leidenschaft. Das merkt man ihm an. Der Frühstückstisch ist reichlich gedeckt. Er erzählt uns seine ganze Lebensgeschichte in wenigen Sätzen und man hört ihm gerne dabei zu. Er berichtet auch, dass er sein Lokal an Hitler’s Geburtstag eröffnet hat. Eigentlich passen manche Äußerungen nicht zu seiner sonst sehr netten und angenehmen Art.
Das Frühstück ist ein Gedicht. Mit selbst gemachtem Schinken, ungestempelten, wachsweich gekochten Nicht-EU-Norm-Eiern vom Bauern nebenan und einem herrlichen Kaffee Crema aus der Saeco-Kaffeemaschine.
Im Nachhinein vielleicht schade, dass wir woanders zu Abend gegessen haben.
Wir kommen uns etwas schäbig vor, weil wir das Gasthaus nur aufgrund des vorübergehenden Geruchs abgeurteilt haben. Zu Unrecht, wie wir jetzt wissen.
Auch hier dürfen wir für unterwegs etwas zu Essen und zu Trinken mitnehmen und der Wirt möchte nicht einmal etwas dafür haben.
Wir bezahlen und runden aber mit Freude kräftig auf. Vielleicht, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Wir haben gleich zu Beginn ca. 200 Hm hinauf zum Scheuerberg zu überwinden, der auf 378 Metern liegt. Die Teufelskanzel ist ein Aussichtspunkt, der einen wunderbaren Blick auf das Neckartal bietet. Es geht hinab über den Schollerbuckel. Wegen Baumfällarbeiten werden wir auf direktem Weg zur Schleuse umgeleitet. Der Schlenker über die “Böse Klinge“ bleibt uns erspart.
Auf der anderen Seite des Neckars geht es über den Auberg zur Ruine Stolzeneck wieder nach oben. Es geht weiter aufwärts. Bald kommt ein wunderschöner Abschnitt mit vielen Steinplatten und Moos an den Hängen in allen Grüntönen. Hier gleicht die Natur einem Zauberwald. Wir kommen in Neunkirchen an. Direkt am Ortseingang steht ein 4 Sterne Hotel. Der Wanderweg wurde extra an dieser Luxusburg vorbeigeführt, um Wanderern eine Herberge zu bieten.
Wir kehren nur ein, um einen Kaffee zu trinken und einen Kuchen zu essen.
Vom Kaffee sind wir bitter enttäuscht. Es ist bis jetzt der schlechteste Kaffee, den wir auf dem Neckarsteig serviert bekommen haben. Er schmeckt mehr nach Wasser, als nach Kaffee und das für 3,20 €. Nicht einmal ein kleiner Keks liegt dabei. Auch ein Papieruntersetzer fehlt. Für ein 4 Sterne Hotel würde man etwas mehr erwarten dürfen.
(Im Nachtrag muss man sagen, dass uns der humorvolle Kommentar des “Burgherrn” sehr gefreut hat. Sie können also davon ausgehen, dass das Hotel wirklich sehr um seine Gäste bemüht ist und Kritik in positive Veränderungen ummünzt. Das ist sehr lobenswert und dafür bedanken wir uns im Nachhinein! Also einkehren und Kaffee trinken oder übernachten. Der schöne Wellness-Bereich wird es den müden Gliedern danken)
Normalerweise würden wir hier übernachten, aber weil es so spannend klingt, wollen wir lieber 3 km weiter in den nächsten Ort. In Neckarkatzenbach steht das Heuhotel von Fam. Theuerweckl.
Da wir keinen Schlafsack dabei haben, bekommen wir eine Kammer mit Bett.
Im Aufenthaltsraum lodert der Holzofen, der für eine angenehme und gemütliche Wärme sorgt. Frau Theuerweckl ist sehr um ihre Gäste bemüht und bietet auch Ponyreiten für Kinder an. Mit 11 Pferden kann man sie durchaus als Pferdenärrin bezeichnen.
Zum Abendessen gehen wir 200 Meter weiter in die Gaststube “Zum Goldenen Adler”.
Die Gaststätte wird bewirtet von einem Ehepaar und der Schwester der Wirtin. Wir unterhalten uns nett mit den Wirtsleuten. Sie waren an unseren Erlebnissen auf unserer Wanderung sehr interessiert. Wir hören aufmerksam zu, als es um das Ortsgeschehen geht.
Das Essen ist gut. Das Preis/Leistungsverhältnis sogar sehr gut.
Zufrieden kehren wir zurück ins Heuhotel und sitzen noch etwas vor dem Holzofen und schauen in die Flammen, bevor wir uns schlafen legen.
GPS-Daten Etappe 4
Wetter: Schnee, Regen, kalt
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van der Voorden PHOTOGRAPHY
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