15.06.2018 Ostseeküsten-Radweg: Von Börgerende nach Markgrafenheide


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Davon einen großen Teil mit der S-Bahn gefahren!

Erkenntnis des Tages: Life is simple: eat, sleep, bike

Hier im hohen Norden fällt schon seit mehreren Wochen kein Tropfen vom Himmel. Die Folge: Bauern klagen und wünschen sich den Regen herbei. Als Radfahrer sieht man das natürlich ganz anders: Wir freuen uns über jeden Tag ohne Regen. Das ändert sich aber in dieser Nacht. Ein starker Wind zieht plötzlich auf und es regnet. Glücklicherweise ohne Gewitter. Jedenfalls bekommen wir Beiden nichts davon mit, denn wir beschließen einzuschlafen, bevor wir uns fürchten müssen. Das klappt auch soweit. Wenn da nicht dieser furchtbare Traum gewesen wäre:

Da kommen rings um uns herum Moränen von den Bergen. Ich schreie zu Sabine: „Wir müssen nach oben!“ aber wo wir auch hinlaufen, kommen wieder Moränen herunter. Eine aussichtslose Situation. Panik auf der Titanik!

Wahrscheinlich war es die Furcht vor einem schlimmen Unwetter vor dem Einschlafen, die ich in diesem Traum verarbeitet habe.

Jedenfalls bin ich sehr froh noch zu leben, wieder aufzuwachen und glücklich, dass wir durch die Sonne geweckt werden und einen strahlend blauen Himmel sehen. So sieht die Welt viel schöner aus. 🙂

Im Camping-Shop gibt’s Café, Brötchen und Croissants. Den braunen, cremigen Brotaufstrich im schweren Glas (siehe gestern) holen wir aus der Satteltasche hinten rechts. Alles hat immer denselben Platz, um es auf Anhieb zu finden. In der rechten hinteren Satteltasche sind alle Dinge mit dem Anfangsbuchstaben R. R_adklamotten, R_egensachen und R_ast-Tasche.

Nach dem Frühstück geht’s wieder auf die Piste. Für heute haben wir einen Ausflug nach Rostock geplant. Die Strecke dorthin soll sehr unschön sein. Unser Reiseführer empfiehlt mit der S-Bahn von Warnemünde aus zu fahren. Rostock gehört laut unserem Buch auch nicht offiziell zum Ostseeküsten-Radweg, sondern ist als Ausflug ausgewiesen. So ersparen wir uns auch das schlechte Gewissen, einen Teil des Weges nicht zu fahren.

Gleich nach ein paar hundert Metern ein Schild, dass die Straße hier gesperrt ist und es eine Umfahrung gibt. Dazu müssten wir umdrehen und zurückfahren und eine große Schleife durch eine Ortschaft ins Landesinnere machen. Ein Jogger kommt uns aus der Ferne entgegen. Wir warten bis er an uns vorbei kommt und fragen ihn, ob die Durchfahrt mit den Rädern möglich ist: „Kein Problem!“ ist die Antwort. Später können wir den Grund dafür nur schwach erahnen: Von der Steilküste bricht immer mal wieder ein Stück ab und an einer Stelle war eine Absperrung aufgebaut. Der Radweg ist jedoch frei. Immer wieder kommt es vor, dass Abschnitte von der Küste weg brechen. Auf diese Weise wird Deutschland immer ein Stückchen kleiner. Es wird vermutlich noch viele Jahrtausende dauern, bis es ganz von der Landkarte verschwindet.

Wir fahren noch einige Kilometer mehr oder weniger direkt an der Steilküste der Ostsee entlang. Große Teile davon im Wald und einen kleinen Teil im „Gespensterwald“.

Nach wenigen Kilometern erreichen wir das Ostseebad Nienhagen und später dann Warnemünde.

Im Ostseebad Warnemünde geht es sehr turbulent zu. Zwei riesige schwimmende Hochhäuser liegen im Hafen. Bis zu drei großen Kreuzfahrtschiffen kann der Hafen hier annehmen.

Dann strömen hier tausende Touristen auf einmal ein und fallen wie die Heuschrecken über Warnemünde her. Wir kommen mit einem 83-jährigen Mann ins Gespräch, der uns das alles und noch viel mehr Interessantes erzählt. Ein Teil davon fährt auch nach Rostock oder Berlin. Weshalb die S-Bahn auch im 10-Minuten Takt zwischen Warnemünde und Rostock hin- und her pendelt.

Warnemünde ist wirklich ein sehenswerter Flecken Erde. Schöne Strandpromenade, tolle Hotels, schöne Strände, unzählige Fischbuden, Hafenrundfahrten, ein gemütlicher Hafen („Am Strom“) mit alten Fischerhäuschen, ein alter Leuchtturm den man besteigen kann, um die Aussicht zu genießen. Das Gebäude mit dem muschelähnlichen Dach „Teepott“ steht direkt neben dem Leuchtturm. Es wird hier Vieles geboten.

Wir schließen den größten Teil unseres Gepäcks in ein Schließfach und fahren nahezu gepäcklos mit der S-Bahn nach Rostock. Nach einer 20-minütigen Fahrt steigen wir mit den unbepachten Rädern aus und machen eine Sightseeingtour in Rostock per Fahrrad. Vom Bahnhof ist man in 5 Minuten am Steintor.

Eines der Wahrzeichen der Stadt Rostock. Ein paar hundert Meter weiter ist man auch schon am „Neuen Markt“ der eingesäumt ist von vielen historischen Gebäuden. Bei Kaffee und Kuchen genießen wir die Aussicht und das Treiben auf dem Marktplatz.

Hier ist übrigens auch die Auflösung des Facebook-Rätsels: Das Foto der holländisch anmutenden, historischen Gebäuden wurde am „Neuen Markt“ in Rostock aufgenommen. Der oder die Gewinner des Rätsels haben einen Hauptpreis gewonnen: Es ist ein Negerkuss, den ich im Sommer gerne per Post verschicke. Der oder die Gewinner(in) mögen sich bitte per Kommentar im Blog bei mir melden, ob dafür Interesse besteht 🙂

Weiter geht es durch die Fußgängerzone, wo wir die Stadtbibliothek, die Universität und viele weitere historische Gebäude zu sehen bekommen. Vom „Kröpeliner Tor“ aus fahren wir am Hafen entlang bis zum architektonisch interessanten Verwaltungsgebäude von AIDA. Auf dem Rückweg kommen wir noch an der Petri-Kirche am „Alten Markt“ vorbei, die wir kurz besichtigen. 117 m hoch ist der Turm am Hochufer der Warnow, die Jahrhunderte Landmarke für Seefahrer und Fischer war. Von da aus fahren wir zurück zur S-Bahn, die uns wieder nach Warnemünde bringt. Rostock ist ebenfalls sehr sehr lohnenswert.

Nachdem wir unser Gepäck aus dem Schließfach geholt haben, schleppen wir die Räder die Treppenunterführung hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf zum Fährhafen, wo auch die riesigen Dampfer festgemacht haben. Von der Fähre aus hat man nochmal einen tollen Blick auf die faszinierenden schwimmenden Monster.

Wir legen am Ostseebad „Hohe Düne“ an und strampeln noch die letzten 5 km bis zum Campingplatz in Markgrafenheide.

Das Zelt ist schnell aufgebaut und im Restaurant gibt es heute zum Abschluss eine herrliche Spargelkarte. Kaisergemüse zum Abschluss eines königlichen Tages.



Wir freuen uns sehr über Deinen Kommentar oder Fragen, Anregungen, Tipps und Empfehlungen entlang der Route. Insbesondere über ruhige Campingplätze oder lohnenswerte private und bezahlbare Unterkünfte auf dem Weg. Natürlich dürft ihr uns auch nur anfeuern oder Mut machen. 🙂 Hinterlasst einfach einen Kommentar weiter unten. Über den Newsletter kann man uns auch virtuell folgen.


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2 Antworten

  1. schön war die Reise mit EUCH ich bedanke für die tollen Bilder, auf den HAUPTGEWINN verzichte ich
    da ich nun NEUE Bilder von Rostock habe.
    Herzliche Grüsse aus Bern
    Annamarie
    bei uns im Dialekt Mohrenkopf – Negerkuss

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