Bye-bye Englische Radpilger

2025 Camino del Norte Etappe 35: Santa Marina

Come on, Legs – der Camino del Norte hat Humor

Auf dem Camino del Norte ist wirklich alles möglich – selbst Motivation von völlig Fremden! Heute Morgen feuert mich ein britischer Radfahrer mit den Worten an: „Good morning, Come on Legs, you can do it!“ Na, wenn das kein herzlicher Start in den Tag ist! Zugegeben, mein Gang sieht in diesem Moment eher aus wie die Kreuzung zwischen Roboter und Storch im Nebel. Aber hey – die Höhenmeter der letzten Tage stecken noch spürbar in meinen Knochen, da darf man ruhig ein bisschen steif in den Tag stolpern.

Frühstück gibt’s beim Italiener direkt am Dorfplatz – nicht gerade ein Schnäppchen für 20 Euro, aber immerhin mit zwei riesigen Kaffees, einem Croissant, zwei Tostadas und frisch gepresstem Orangensaft. Sabine strahlt, ich kaue – und nach dem Frühstück knipsen wir noch schnell ein Erinnerungsfoto der beiden sympathischen Engländer auf dem Rad von gestern. Und dann heißt es: Vamos, der Camino del Norte wartet nicht!

Bye-bye Englische Radpilger

Die „Himmelsleiter“ und ein spanischer Radpilger

Kaum sind wir aus dem Dorf raus, geht’s auch schon wieder steil nach oben – quasi senkrecht. An der Abzweigung zur berüchtigten Himmelsleiter hält ein spanischer Radpilger neben uns. „Buen Camino!“, ruft er uns zu, und sofort entspinnen sich die typischen Pilgerfragen: Woher? Wohin? Wie lange schon unterwegs? Ein schneller Plausch, ein Foto – und weiter geht’s.

Sobald wir den Anstieg hinter uns lassen, bin ich plötzlich hellwach. Der schlechte Schlaf ist wie weggeblasen. Sabine hingegen hat tief und fest geschlummert – beneidenswert. Laut unserem zehn Jahre alten, leicht zerfledderten Rother-Wanderführer steht heute eine 30-Kilometer-Etappe an – angeblich komplett entlang der Straße. Doch das entpuppt sich schnell als grobe Vereinfachung. Die Realität auf dem Camino del Norte ist wie immer überraschend schön – und abenteuerlich.

Drei Bäche, Farn und Mozarts Zauberflöte

Wir entdecken herrliche Alternativrouten abseits der Straße. Zwar geht’s da ordentlich bergauf und -ab, aber die Landschaft entschädigt für jeden Schweißtropfen. Drei wilde Bäche wollen durchquert werden, Farn säumt den Weg, und wir wandern über verwunschene Hohlwege wie aus einem Fantasyfilm.

Und dann passiert’s: Wir trällern lautstark Arien aus Mozarts Zauberflöte. Also, zumindest versuchen wir’s. Für zwei musikalische Laien klingt es vermutlich eher nach Quietscheenten im Duett – aber unser Spaß ist riesig. Der Eukalyptusduft liegt wieder intensiv in der Luft, und man hat das Gefühl, die Bäume werfen mehr Rinde als Blätter ab – ganze Wegstücke sind damit bedeckt.

Das Wetter ist wie gemacht fürs Wandern: bedeckt, kein Regen, nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt. Im Laufe des Vormittags wird’s allerdings schwüler, und zur Mittagszeit glänzt unsere Stirn mit den ersten Schweißperlen.

Technik, Träume und ein Abend voller Zweisamkeit

In der Ferne erspähen wir unsere Pension – doch vorher kehren wir in eine Bar ein, die sich direkt gegenüber befindet. Überraschung: Die Barbesitzerin ist gleichzeitig unsere Pensionswirtin. Abendessen und Übernachtung sind also direkt gegenüber, getrennt durch die wenig befahrene Straße – romantischer geht’s kaum.

Heute legen wir nur ein Teilstück der Etappe mit einer Länge von 10 Kilometern zurück, allerdings mit respektablen Höhenmetern. Das bedeutet: Wir sind früh an der Unterkunft – und ich habe endlich mal Zeit, euch mein Hightech-Ladesetup zu zeigen. Technikfreaks interessiert das ja wirklich, also hier kommt mein persönliches Powersetup, alle Anderen dürfen dieses Kapitel getrost überspringen.

Mein Camino-Ladezentrum deluxe

Ein Anker-Schnellladegerät mit drei USB-Ports ist mein Hauptversorger. Daran hängen:

  • 1x DJI Neo Drohne – fliegt auch ohne Fernsteuerung
  • 1x DJI Mini 4 Pro – für windstabile Luftikus-Aufnahmen
  • 1x DJI RC2 Fernsteuerung für beide Drohnen
  • 1x DJI Osmo Pocket 3 mit Gimbal für butterweiche Handaufnahmen
  • 1x iPhone 16 Pro Max (René)
  • 1x iPhone 14 Pro (Sabine)
  • 1x Apple Watch Ultra 2
  • 1x Anker Powerbank 20.000 mAh
  • 1x Anker Prime 3-in-1 Schnelllader mit 100 Watt
Ausgeklügeltes Schnellladesetup-Setup für 6 Geräte gleichzeitig an einer Schukosteckdose.

Die meisten Geräte laden in 1–2 Stunden, also lässt sich alles in zwei Etappen aufladen. Anfangs hatte ich zwei Powerbanks und zwei Ladegeräte dabei – völliger Overkill. Die Hälfte davon habe ich längst zurückgeschickt. Die eine große Powerbank reicht locker. Und ja, eine leichtere mit 10.000 mAh hätte es wahrscheinlich auch getan. Aber hey – auch auf dem Camino del Norte darf man noch dazulernen, oder?

Saubere Wäsche und saubere Gedanken

Natürlich hat dieser Technikluxus auch seinen Preis – nämlich Gewicht. Deshalb gibt’s nur eine Garnitur Wechselkleidung im Rucksack. Aber das hat auch seine Vorteile: Ich freue mich abends jedes Mal auf frisch gewaschene, saubere Sachen. Und was will man mehr nach einem langen Wandertag?

So, jetzt aber genug gequatscht – ihr wollt schließlich auch mal Feierabend, oder?

An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle, die uns mit ihren Kommentaren begleiten und motivieren. Eure Worte sind wie kleine Energieschübe für die Seele – besonders jetzt, auf den letzten 250 Kilometern des Camino del Norte. Falls ihr beim Kommentieren Probleme habt: Kopiert euren Text vorher oder schickt ihn mir einfach per Mail, WhatsApp oder postet ihn in den sozialen Medien. Wir freuen uns riesig über jedes Lebenszeichen!

Du möchtest unserem Abenteuer virtuell folgen? Hier kannst Du Dich gleich anmelden!
Vorteil: Du erhältst eine Email, sobald es etwas Neues zu berichten gibt und es entfallen die Popups und Cookie-Bestätigungen.

Name und E-Mail-Adresse:

Lists*


Loading

2 Antworten

  1. Zo een verhaal over techniek roept weer vragen op. Wat weegt alles bij elkaar, waarom 2 drones?
    Ik krijg de indruk dat alleeen foto’s van jou in je blog staan. Sabine maakt toch ook wel foto’s .
    Ik zie nog 251 km, nog 2 weken tot Santiago?

    Ik ben mij aan het afvragen of ik looptraining zal gaan doen en volgend jaar het ook gaan doen? Hebben jullie veel van te voren getraind?

    1. Hallo Joop,

      Ich möchte deine Fragen gerne beantworten, aber da es schon spät ist, werde ich es in deutscher Sprache schreiben, da mit das viel leichter von und schneller der Hand geht.
      Die Drohne 1 hat den großen Vorteil, dass sie ohne Fernbedienung in ca. 10 Sekunden startklar ist. Sie hat auch einen geschlossenen Schutzkäfig für die Propeller, und ist somit geschützter für Hände und Propeller. Einfach zu bedienen. Dafür ist die sie aber sehr windempfindlich und sehr langsam. Mit dieser kleinen Drohne hätte ich keine Chance bei Atlantikwind und Luftkusaufnahmen. Dafür nehme ich dann die Mini. Aber bis die ausgepackt und startklar ist vergehen mehrere Minuten, jeweils für ein- und auspacken. Sabine hat ihr Telefon meist ausgeschaltet im Rucksack versteckt und macht nur sehr selten Bilder, obwohl sie wirklich auch tolle Fotos macht. Ich finde es auch schade, aber sie denkt sich, dass ich eh zu viele Bilder mache. Wir haben keinen Zeitplan, das ist auch eine gute Idee auf dem Camino. Wir planen höchstens einen halben oder einen Tag voraus. Wir werden sehen wann wir ankommen. Der Weg ist das Ziel. Training: Wir gehen nur spazieren ohne Gepäck und laufen ab und zu mal 10 km. Ich bin der Meinung dass es viel wichtiger ist mir möglichst wenig Gewicht zu laufen. Das ist viel wichtiger als viel zu trainieren. Natürlich schadet es nicht, aber wir sind auch ziemlich untrainiert gestartet. Ich kann nur die Empfehlung geben mit kleinen Etappen zu beginnen und dann langsam während des Caminos langsam zu steigern. Je nachdem wie man sich fühlt. Aber wie ich dich kenne, wirst du keine Schwierigkeiten haben und das sehr genießen können. Und ich würde sagen mehr als 70 Prozent der Pilger ist auch alleine unterwegs, obwohl man eigentlich nie so richtig alleine ist. Lass uns gerne mal telefonieren wenn wir wieder zuhause sind. Ich kann dir sicherlich einige wertvolle Tipps geben. Der wichtigste Tipp ist aber: Tu es! Es wird dein Leben bereichern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Schreibe einen Facebook-Kommentar

Weiter stöbern? Hier findest Du einige beliebte Posts!

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner