Er macht die Wegweiser für uns sichtbar

2025 Camino del Norte Etappe 42: San Vicente

Müde Pilger, neue Etappe: Der Camino del Norte ruft!

Zugegeben: Der Ruhetag gestern war bitter nötig. Und auch wenn wir nicht wie junge Rehe aus dem Bett hüpfen, sind wir immerhin nicht mehr völlig erledigt wie am Vortag. Wir nehmen uns Zeit, schlürfen gemütlich unseren Morgenkaffee und kommen langsam in die Gänge. Um kurz nach 10:30 Uhr sind die Rucksäcke geschultert, die Schuhe geschnürt – los geht’s, dem nächsten gelben Pfeil entgegen!

Zunächst führt uns der Camino del Norte noch durch Ribadeo, ein kleines Städtchen, das uns mit seinem morgendlichen Flair ein wenig wachrüttelt. Doch ehrlich gesagt: Die ersten Kilometer laufen wir eher im Energiesparmodus. Unsere Beine bewegen sich zwar, aber der Geist hängt irgendwo zwischen Traumland und Tageslicht fest.

Von müden Knochen und rebellischen Bäuchen

Während Sabine erfreulicherweise wieder fit ist – juhu! – spielt nun mein Bauch das Drama-Lama. Blubbernd, grummelnd und mit einem Hauch von Rebellion macht er sich bemerkbar. Klar, Pilgern ist kein Wellnessurlaub, aber etwas Solidarität innerhalb des Körpers wäre schon nett.

Die ersten drei Kilometer geht’s bergauf, was uns langsam, aber sicher aus dem Dämmerzustand herauskatapultiert. Die Lebensgeister melden sich zurück, wenn auch erst nach mehrfacher Nachfrage. Hinter uns verschwindet das Meer, das uns die letzten Tage begleitet hat, und vor uns türmen sich nun die galizischen Berge auf. Und nein, das ist kein metaphorischer Ausdruck für die Herausforderungen des Lebens – es sind wirklich Berge.

Ländliche Idylle mit halbem Ruhetag

Es wird ruhiger. Einsamer. Ländlicher. Manchmal hören wir nur unsere eigenen Schritte und den Wind, der durch die Gräser streicht. Die Zivilisation verabschiedet sich Stück für Stück, und wir tauchen ein in die stille, raue Schönheit Nordspaniens.

Weil wir uns heute noch nicht wieder vollends der Pilgerhärte hingeben wollen, entscheiden wir uns für eine Kurz-Etappe. Keine zehn Kilometer später kehren wir ein – in eine kleine, charmante Pension mitten im Nirgendwo. Perfekt für einen halben Ruhetag auf dem Camino del Norte.

Der Mann mit dem Trimm-Trimm – Ordnung muss sein!

Mehrmals am Wegesrand begegnen wir einem fleißigen Arbeiter, der offenbar zum inoffiziellen Superhelden des Camino del Norte ernannt wurde. Mit einem brummenden Rasentrimmer – dem Trimm-Trimm des Vertrauens – rückt er jedem Wegweiserstein zu Leibe. Gras, Moos und alles, was die Sicht auf den gelben Pfeil versperrt, fliegt im hohen Bogen davon.

Während wir schwitzend und schnaufend vorbeistapfen, sorgt er dafür, dass keiner vom rechten Weg abkommt. Kein Pilger verirrt sich, solange dieser grüne Engel mit seinem brummenden Gerät unterwegs ist. Respekt, Señor Rasentrimmer – der Camino del Norte wäre ohne dich definitiv ein Stück verwachsener!

Siesta, Hoffnung und ein kleiner Appell an den Magen

Ein ausgiebiger Mittagsschlaf bringt endlich die erhoffte Erholung. Ich wache auf und – hurra! – das Bauchgrummeln scheint sich langsam zu verziehen. Noch traue ich dem Frieden nicht ganz, aber immerhin: Der Körper scheint wieder an Bord zu sein. Vielleicht lag’s am Mittagsschlaf. Oder an der Aussicht auf ein ordentliches Abendessen. Wer weiß das schon?

Morgen haben wir dann wieder ein volles Programm. Rund 20 Kilometer warten auf uns, und wir hoffen, dass dann nicht nur die Schuhe, sondern auch meine Verdauung mitspielt.

Also: Daumen drücken für die Nacht! Und wer weiß – vielleicht startet der nächste Tag ja mal ohne Wecker, Wehwehchen und Widerwillen. Ole!

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Eine Antwort

  1. Ein wunderbar ehrlicher und herzerwärmender Bericht – das Ausruhen habt ihr euch redlich verdient, und es klingt, als hätte der halbe Ruhetag genau das Richtige bewirkt. Alles Gute für die nächste Etappe, und hoffentlich bleibt das Bauchgrummeln jetzt endgültig in der Pension zurück!

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