10.08.2017 Bodensee-Königsee & Alpe Adria Radweg: Von Bad Gastein nach Spittal


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Erkenntnis des Tages: Orkanböen, umgekippte Wohnwagen, evakuierter Camingplatz, abgeknickte Bäume, aber uns geht´s gut!

Reisedaten: 64,07 km – Höhendaten unbekannt. GPSies rechnet leider falsch!

In der Nacht gibt es einige heftige Regenfälle mit Gewitter. Im Zelt ist das schon ein mulmiges Gefühl und entsprechend unruhig schläft man. Ausgeschlafen ist man demnach nicht, aber gut ausgeruht, das ist ja auch schon mal etwas.

Der Regen hat aufgehört. Der Himmel ist trotzdem noch voller Wasser. Vorsichtshalber beeilen wir uns etwas mit dem provisorischen Abtrocknen des Zeltes und dem Einräumen. Frühstück gibt es wieder nicht und unser Reiseführer prophezeit uns noch vor dem Frühstück eine lange heftige und steile Auffahrt. Mit leerem Magen kann man schlecht einen extrem steilen und langen Aufstieg über Bad Gastein zur Tauernscheuse meistern. Aber wir haben Glück. Am Fuße des Aufstiegs kommt gleich eine Dorfbäckerei rechter Hand. Brötchen, Croissants und ein Stück Sachertorte sorgen für die erforderliche Power am Morgen.

Bis zum Zentrum von Bad Gastein fährt man 4 km steil bis extrem steil bergauf.  So steil, dass die meisten Radfahrer absteigen und schieben müssen. In den Berg ist ein luxoriöses Hotel neben dem Anderen in die Felswände hineingeklebt. Ein sehr beeindruckender und mondäner Kurort. 18 Thermalquellen mit Thermalwasser von 44-47 Grad gibt es hier. Mitten im Ort ist der Wasserfall der Gasteiner Ache, Fallhöhe in drei Stufen über insgesamt 341 m, das Wahrzeichen von Bad Gastein. Die durch Zerstäubung negativ ionisierte Luft ist ein wichtiges Kurmittel des Ortes.

An der Tauernschleuse in Böckstein unterhalten wir uns mit einem der vielen wartenden Radfahrer. Wir fahren mit dem Verladezug durch die Tauern bis Mallnitz. Eine sehr steile Abfahrt von einigen Kilometern folgt bis Obervellach. Man kommt hier ganz locker auf 70 km/h, wenn man sich duckt. Hier müssen die Radfahrer für Autofahrer bremsen 🙂 Man kann Sabine auf einem Bild voraussausend in der darunter liegenden Serpentine finden (Foto).

Im Vorbeifahren erblicken wir aus dem Augenwinkel ein Mini-Shetlandponyfohlen. Wir unterhalten uns mit den Besitzern und erfahren, dass es 14 Tage alt ist und vor dem Metzger gerettet wurde, weil es temporär erblindet war. Jetzt wird es behandelt und sieht erstmalig die Welt und hüpft vor Freude 8er-Formationen im Hof. Es gibt leider nur ein unscharfes Foto.

Nun führt der Radweg an der Bundesstraße entlang bis Penk. Es kommen einige Auf- und Abfahrten, bis wir an den Möll-Stausee kommen und in Mühldorf für Kaffee und Apfelstrudel Pause machen.

Als wir die Sachen vom Rad nehmen, fängt es in Strömen an zu regnen und zu gewittern. Gerade noch rechtzeitig den Gasthof erreicht! Weil es in Strömen regnet, überlegen wir, hier ein Zimmer zu nehmen. Kaum war der Gedanke zu Ende gedacht, kommt auch schon wieder die Sonne zum Vorschein. Nach wenigen Minuten verwerfen wir unseren Plan und fahren weiter bis nach Spittal an der Drau.

Dort angekommen fängt es wieder an zu tröpfeln. Auch da überlegen wir, ein Zimmer zu nehmen, aber es hört fast auf und tröpfelt nur noch leicht und wir bauen unser Zelt auf.

Als unser schönes, neues Zelt gerade steht, fegt plötzlich ein orkanartiger Sturm durch das Drautal. Wir retten uns im geschützten, überdachten Aufenthaltsbereich für Camper und beobachten am gegenüberliegenden Ufer, wie 4 große Bäume hintereinander wie Streichhölzer umknicken. Viele Zelte blasen sich bedrohlich auf, aber auf unserer Uferseite bleiben wir vor Schlimmeren verschont. Kurze Zeit später schlägt der Blitz ein paar hundert Meter rechts von uns ein und ein Feuer wird entfacht. Feuerwehrsirenen schlagen Alarm. Wir hören, dass der Campingplatz Möllbrücke, an dem wir glücklicherweise vorbeigefahren sind, wegen der Unwetterfront evakuiert wurde. Mehrere Wohnwagen kippten um, Bäume entwurzeln. Das ganze Unglück kann man hier nachlesen. Wir hatten diesen Campingplatz in unsere nähere Auswahl gezogen, aber wir haben uns glücklicherweise für Weiterfahren entschieden.

In der Nacht gibt es einen kräftigen Regenschauer nach dem anderen, begleitet von Gewittern. 


>>> nächste Etappe

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3 Antworten

  1. wir hoffen, dass eure Schutzengel das richtige Tempo mitgehen und die richtige Entscheidung für die nächtlichen Rastplätze für euch treffen. Wir sind froh, dass ihr wohlauf seid

  2. Jammer , dat het weer niet zo meevalt. Ondanks dat toch veel geluk gehad met de storm . Vaak gaat het ook wel een beetje anders toe. Verder veel geluk , ook een beetje mooier weer . Maar de fotos laten wel zien, dat jullie het toch naar jullie zin hebben. Verder zo !!!!
    Dad

    1. Es sieht alles viel schlimmer aus als dass es ist. Der Regen hat sich meistens auf den Abend der Auskunft oder die Nacht begrenzt. Tagsüber hatten wir immer tolles Radfahrwetter. Und wenn mal ein Schauer herüber zog, haben wir eine Pause im Gasthof gemacht.

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