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Auch diese Nacht war wieder sehr kurz. Aber ganz egal, Müdigkeit ist meist nur eine temporäre Erscheinung und im Laufe des Morgens verschwindet sie, weil die vielen Eindrücke und Begegnungen soviel körpereigene Morphine ausschütten.
Percussionist Max Klaas soll heute für den Videoclip aufgenommen werden. Wir gründen ein kleines, wendiges Filmteam mit Mike Meyer als Videograf, Franz und René als Assistenten und ziehen zu viert vom Hotel aus los, um den passenden Spot zu finden. Unsere Spürnasen zieht es in Richtung Nil und wir werden dort auch gleich fündig. Nach 2 h ist alles im Kasten und wir laufen zurück in Richtung Hotel.
Dort versammeln wir uns und zwängen uns mit 15 Personen und der Konzertharfe in einen Kleinbus, um an den Haupteingang der Pyramiden zu fahren. Nach einer wilden Fahrt über die Stadtautobahn erreichen wir eine Sandhügellandschaft, von der man einen wunderbaren Blick auf die Pyramiden hat. Wir schleppen die Harfe hinauf auf einen Sandhügel und wollen einen kleinen Clip aus der Ferne filmen. Evelyn auf dem Sandhügel mit den Pyramiden im Hintergrund, aber leider werden wir des Platzes verwiesen. Also ist wieder eine kleine Planänderung angesagt. Weiter gehen wir an dieser Stelle nicht ins Detail.
Bevor wir uns mit 15 Mann und der Harfe wieder in den Bus quetschen, gibt es verschiedene ägyptische Köstlichkeiten in Snackform dargereicht. Das schmeckt wunderbar und ohne knurrende Mägen fährt es sich angenehmer.
Unser nächstes Ziel ist nun ein Bazar in Kairo. Unser erfahrener Fahrer kutschiert uns in einer einstündigen Fahrt von den Pyramiden bis mitten auf einen belebten, großen Platz des Bazars. Wir lassen alle unsere Habseligkeiten im Auto und der Fahrer schiebt solange Wache. Darauf können wir uns vertrauensvoll verlassen.
Erster Stopp ist ein kleines, orientalisches Café!
Zunächst trinken wir Kaffee und Tee. Zusammen bestellen wir noch eine Shisha und lassen sie durch die Runde gehen. Die Konzertschuhe sind vom Wüstensand ganz staubig geworden. Auf diese Weise macht der Schuhputzer auch noch ein gutes Geschäft mit uns, der reihum geht und alle Schuhe blitzblank macht und veredelt. Nachher sehen unsere Schuhe fast schöner aus als im Neuzustand.
Im Obergeschoss des Café`s wird die Szene von Basem Darwisch gefilmt. Der Ort bietet eine wunderbare Kulisse mit orientalischen Holzornamenten an den Wänden und ist auch sonst sehr schön und orientalisch eingerichtet.
In der Zwischenzeit geht die andere Gruppe ins Getümmel. Man kann es kaum in Worte fassen wie bunt und lebendig es dort zugeht. Es ist ein Labyrinth mit gefühlten hunderten von sehr schmalen Gässchen und wahrscheinlich mehrere tausend kleiner Händler. In der Gruppe zu laufen erfordert ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit, um sie nicht im Getümmel aus den Augen zu verlieren. Alleine würde man hier nicht mehr raus finden.
Das Highlight des Bazar´s ist der kleine – aber feine – Gewürzladen von Sabahbaba. Er erzählt uns in fast perfektem Deutsch, dass Sabahbaba „Weißer Hans“ bedeutet. Außer deutsch spricht Sabahbaba noch viele andere Sprachen der Welt. Er unterrichtet uns in Gewürzkunde und lehrt uns interessante Dinge über Inhaltsstoffe und Wirkung verschiedener Gewürze. Sabahbaba ist eine sehr offene, humorvolle, freundliche und interessante Erscheinung mit viel Wissen und ganz großem Herzen.
Wir kaufen noch einige Gewürze und decken uns mit Malventee ein, der sehr gut und fruchtig schmeckt und gleichzeitig für die Regulierung des Blutdrucks förderlich sein soll. Von den tollen Erlebnissen und Eindrücken fahren wir mit beschwingten Seelen und hupend zurück ins Hotel und machen uns bereit für die nächste kurze Nacht.
Text & Fotos: van der Voorden PHOTOGRAPHY
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