Erkenntnis des Tages:
Fuß der Dolomiten erreicht
Die Nacht auf unserem wilden Campingplatz ist traumhaft schön und sehr ruhig. Entweder haben wir in unserem Tiefschlaf die Züge einfach überhört, oder es fahren nachts keine. Ich tippe eher auf Letzteres, denn sicherlich würde man das Hupen der Züge vor dem Tunnel auch im Stadium des tiefsten Schlafes wahrnehmen. Jedenfalls war Erholung unterm sternenklaren Himmel grandios. Zumindest erkenne ich auf Anhieb den großen und kleinen Waagen. Die Sternbilder, die wahrscheinlich jeder ohne App erkennen wird. Vielleicht sollten wir zukünftig öfter mal wild zelten. Keine schnarchenden oder sprechenden Menschen um uns herum. Keine laute Musik. Eric war bereits um 20 Uhr eingeschlafen. Sabine eine halbe Stunde später und ich durfte unsere Erlebnisse noch im Blog festhalten und die Fotos bearbeiten und in den Blog einfügen. Ich bin froh, dass ich meinen MacBook Pro mit über die Alpen schleppe. Erstens bekommt ihr dann schönere, bearbeitete Fotos zu sehen, denn direkt aus der Kamera sehen sie doch deutlich uncharmanter aus. Und zweitens tippt es sich auf einer Tastatur doch deutlich schneller und einfacher, als über ein Mobiltelefon. Des Weiteren hilft der große Monitor sehr bei der Gestaltung der Seite und beim Updaten der Links (vorige, nächste Etappe und in der Etappenübersicht).
Erst kurz vor 9 Uhr werden wir durch die Sonne geweckt. Der Berg hält für uns das wärmende Licht fern, damit wir etwas länger ausschlafen können.
Für heute war eigentlich ein Ruhetag geplant, aber wir wollen nicht noch länger auf fremden Terrain stehenbleiben. Außerdem stehen wir hier mitten in der Pampa und haben keine Vorräte mehr. Das Rad weiter den Berg zum Campingplatz hinaufzuschieben, mit ungewissem Ausgang, wollen wir auch vermeiden. Auch Sabine’s Akku braucht wieder Ladung. Daher beschließen wir, die paar Kilometer zurück nach Bruneck zu fahren und uns beim Bäcker niederzulassen, um den Akku und auch unsere Mägen zu laden. Mit ausreichend Koffein, süßen Teilchen und Power im Akkumulator verlassen wir nach ca. 1,5 Stunden die Bäckerei. 3 Striche müssen reichen, um die 32 km bis Toblach zu fahren. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, dass auf diesen 32 km auch fast 600 Höhenmeter zusammenkommen, was natürlich sehr an der Akkupower und auch an unseren Kräften nagt. Zum Glück haben Eric und ich diese Sorgen nicht, wir brauchen keine Steckdose, dafür etwas mehr Nahrungsmittel, um die nötige Kraft zu mobilisieren.
Toblach nehmen wir deshalb als Ziel, weil es sich dazu eignet einen Tag länger zu bleiben, um das morgige schlechte Wetter in Ruhe auszusitzen.
Wir besichtigen nochmal kurz die Stadt und genießen in der Pfarrkirche die Stille, bevor wir uns weiter flußaufwärts Richtung Toblach die Höhenmeter erkämpfen.
Zunächst geht es gegen den Strom der Rienza entlang. Zwischendurch sind auch zwei Tunnels von jeweils 200 Metern Länge zu durchfahren.
Ab hier geht es stetig bergauf. Zwischendurch gibt es immer wieder kleinere und mittlere, giftige Anstiege. Wir nehmen auch absichtlich den höher gelegenen und hügeligeren Panoramaweg, der uns jedoch mit vielen fantastischen Ausblicken belohnt.
Die Dolomiten rücken jetzt immer näher ins Blickfeld und verleihen mir pure Glücksgefühle und eine Gänsehaut. Der Augenblick auf den wir schon seit Wochen fleißig hin strampeln ist bald erreicht. Das Endziel ist zwar Venedig, aber dazwischen sind zwei Highlights, auf die ich mich seit Wochen freue. Die Überquerung und die geniale Abfahrt des Brenners und der Radweg entlang der Dolomiten, der nun bald folgt.
Wir erreichen den Ferienort Toblach und damit den Campingplatz Olympia, der am Fuße der einzigartigen Dolomiten liegt. Von unserem Platz aus, kann man sie im Hintergrund erkennen. Ist das nicht wunderwunderschön? Hier werden wir unseren ersten Ruhetag verbringen.
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2 Antworten
Wunderschön, eure Erlebnisse in dieser Gegend. Das kennen wir auch. Jedoch haben wir mit der Jugendfreizeit öfter dort auf der Alm im Schlafsack übernachtet. Wir wünschen euch weiterhin viele schöne Tage. Liebe Grüße Erika u. Guido.
Liebe Erika, lieber Guido, ihr habt auch wirklich schon sehr viel erlebt. Macht weiter so, das hält jung! Ihr seid Klasse!