Am Camino del Norte

2025 Camino del Norte Etappe 6: Izarbode Aterpetxea (Deba)

Frühstück, Sonne und ein bisschen Muskelkater – Willkommen auf dem Camino del Norte

Der Camino del Norte hat uns heute Morgen wieder mit offenen Armen empfangen – oder besser gesagt, mit Sonnenschein und einem königlichen Frühstück. Nachdem wir uns am Vorabend noch angeregt mit zwei jungen Däninnen unterhalten hatten, führten wir unser Frühstücksgespräch gleich munter weiter. Gespräche über Blasen, Etappen und das große Ziel – Santiago – gehören hier genauso zum Morgenritual wie der Kaffee.

Unsere heutige Etappe auf dem Camino del Norte führt uns von dem charmanten Küstenort Zumaia bis zur Herberge Izarbide Aterpetxea in der Nähe von Deba. Die Landschaft ist, wie eigentlich immer hier im Baskenland, einfach nur zum Verlieben. Kein Nebel weit und breit – stattdessen klare Sicht, satte Farben und diese dramatische Küste, die uns ständig das Gefühl gibt, mitten in einem Naturdokumentarfilm zu wandern.

Zwischen Küste und Knieschmerzen – Der steile Abstieg nach Deba

Die ersten Kilometer sind wirklich ein Traum – aber wie das auf dem Camino del Norte eben so ist: Auf jedes “Aaah” folgt früher oder später ein “Ooooch”. Der Abstieg nach Deba hat es nämlich ordentlich in sich. Steil wie eine Achterbahn, gepflastert mit wild verstreuten Kieselsteinen, die aussehen, als hätte sie jemand mit einer Prise Chaos darübergeworfen. Unsere Knie jubeln. Nicht.

Zwischendurch treffen wir immer wieder die beiden Däninnen, die den Weg mit uns teilen – mal vor uns, mal hinter uns, mal zusammen in einer Tapasbar. Apropos: In eben dieser Bar gönnten wir uns eine verdiente Pause, die unsere Füße mit einem dankbaren Seufzer quittierten. Tapas, kalte Getränke und das Wissen, dass noch ein paar Höhenmeter vor uns liegen – herrlich ehrlich, dieser Pilgeralltag.

Sperrung, Umwege und Kuhfladen – Der Camino del Norte hält Überraschungen bereit

Frisch gestärkt geht es weiter – und zwar bergauf. Natürlich. Ein paar hundert Höhenmeter später dann die Überraschung: Der offizielle Weg ist gesperrt. Kein Problem, denken wir. Eine Umleitung gibt es auch – angeblich. Doch irgendwann führt unser Weg verdächtig bergab, obwohl unsere heutige Herberge laut Beschreibung auf einem Gipfel liegt. Da passt doch was nicht!

Ein schneller Blick auf Google Maps bringt Klarheit – oder zumindest mehr Chaos. Die aktuelle Route führt nicht zur Herberge. Stattdessen finden wir uns plötzlich auf einem Pfad wieder, der eher an ein kleines Abenteuer erinnert: Über Stacheldrahtzäune, durch kniehohes Gras, vorbei an neugierigen Kühen und über Felder voller… na ja, „biologischer Tretminen“. Danke, Camino!

Endspurt mit Höhenmetern und einem umgebauten Kuhstall

Am Ende dieser Bonus-Etappe – wir hatten laut GPS inzwischen locker ein paar hundert Höhenmeter mehr auf der Uhr als geplant – stoßen wir endlich wieder auf den vertrauten gelben Pfeil. Noch ein Kilometer, noch 100 Höhenmeter. Unsere Gesichter sagen „Och nö“, unsere Beine sagen „Ihr schafft das!“, und unsere Mägen flüstern leise „Essen? Bald?“.

Mit viel Stöhnen, Schnaufen und einem letzten Energiekick erreichen wir schließlich die Herberge Izarbide Aterpetxea, ein liebevoll umgebauter Kuhstall. Es gibt hier 33 Betten und sind hier ganz für uns alleine. Und wie sich das für eine ordentliche Belohnung gehört, gibt’s am Abend ein leckeres Drei-Gänge-Menü, kredenzt vom supernetten Herbergsvater. Der ganze Spaß – Übernachtung plus Abendessen – kostet gerade mal 30 Euro pro Person. Eine Flasche einfachen aber leckeren Rotwein inbegriffen. Ein echtes Pilger-Schnäppchen!

Fazit: Der Camino del Norte liebt Überraschungen

Der Camino del Norte ist nichts für Freunde des geradlinigen Wanderns. Er liebt Kurven, Steigungen, spontane Sperrungen und gelegentliche Routen durch Kuhweiden. Aber genau das macht ihn so besonders – jeder Tag ist ein kleines Abenteuer. Und auch wenn die Füße heute schimpfen, das Herz sagt: “Morgen wieder!”

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4 Antworten

  1. Tolle Bilder…und die Eindrücke durch die Drohne…echt super.

    Wünsche euch eine angenehme Nacht.Schlaft gut.LG Kerstin

  2. Grüß dich René,
    „Bon Camino“. Ich laufe ab 27.4. den Invierno von Ponferrada. Vielleicht sieht man sich in SDC am 8. oder 9.5. ?
    Den Norte bin bis jetzt nur von Biarritz nach Llanes gelaufen…
    Viel Spaß!

    1. Liebe Andreas, was für eine Überraschung von dir zu hören. Das finde ich ja wahnsinnig toll. Wir werden es so schnell also mit ziemlicher Sicherheit nicht schaffen. Wir sind langsame Läufer machen kurze Etappen und haben uns zwei Monate Zeit gegönnt, um diesen Weg zu laufen. dennoch freut es mich, dass du dich gemeldet hast und wenn wir uns dort nicht treffen, sollten wir uns mal den Wachenheim treffen auf einen Plausch und Austausch über den Camino. Liebe Grüße Rene

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