Am Camino de Norte Richtung Markina-Xemein

2025 Camino del Norte Etappe 7: Markina-Xemein

Stürmischer Start auf dem Camino del Norte: Regen, Wind und Wellblech

Der Camino del Norte begrüßt uns heute mit einer ordentlichen Ladung Naturgewalt – als wollte er uns direkt zeigen, wer hier das Sagen hat. Die Nacht in der Herberge war herrlich ruhig, was wenig verwunderlich ist, denn: Wir waren ganz allein in einem Pilgerstall, der sonst Platz für satte 32 Wanderseelen bietet. Luxus pur, oder? Doch gegen Morgen schien der Himmel anderer Meinung zu sein – mit einem Getöse, das uns fast aus den Betten katapultierte.

Ein kräftiger Regen prasselte so heftig aufs Wellblechdach, dass wir fast dachten, es hebt ab. Dazu ein stürmischer Wind, der jedem Horrorfilm Konkurrenz machen könnte. Aber hey – wir sind schließlich auf dem Camino del Norte, da gehört Abenteuer einfach dazu!

Rauf, runter, rauf, runter – und das alles bei Sturm

Früh aufstehen war heute kein Problem – wer kann bei solchem Wetter schon ausschlafen? Ein kurzer Abstieg lässt uns noch hoffen, doch direkt danach geht’s wieder kontinuierlich bergauf. Und damit nicht genug: Der Weg spielt heute Jojo mit uns – es geht ständig rauf und runter, als hätten sich die Hügel verschworen.

Die Wegbeschaffenheit zwischen Deba und Markina-Xemein ist abwechslungsreich und überraschend fordernd. Teilweise wandern wir auf schmalen, erdigen Pfaden, die durch dichte Eukalyptuswälder führen. An anderen Stellen pflügen wir uns über steinige Abschnitte, die bei Nässe zur Rutschpartie mutieren. Und über uns beugen sich die hohen Eukalyptusbäume bedrohlich im Wind – ein faszinierendes, aber leicht beunruhigendes Schauspiel.

Internationale Begegnungen am Wegesrand

Trotz des wilden Wetters ist auf dem Camino del Norte heute einiges los. Wir treffen eine französische Dreiergruppe – gut gelaunt. Kurz darauf gesellen sich zwei interessante Charaktere zu uns: Ein 75-jähriger Franzose aus Paris, der fließend Deutsch spricht, gemeinsam mit einem 72 jährigen kanadischen Pilger. Auch er spricht fehlerfreies Deutsch – kein Wunder, denn seine Eltern stammen aus Deutschland. Beide fit wie ein Turnschuh.

Und warum der Franzose so gut Deutsch spricht? Seine Frau kommt aus Deutschland und er selbst hat jahrelang bei Henkel gearbeitet – und das ausgerechnet bei dem direkten Konkurrenten meiner früheren Firma. Die Welt ist klein – besonders auf dem Jakobsweg.

Windgepeitschte Höhenmeter und eine Kettensäge im Hintergrund

Die Landschaft zeigt sich wild und ursprünglich. Grüne Hügel, dramatische Anstiege und immer wieder atemberaubende Ausblicke, wenn man denn den Kopf gegen den Wind heben kann. Der starke Sturm ist unser ständiger Begleiter, und irgendwo in der Ferne knattert eine Kettensäge, als wolle sie uns musikalisch begleiten.

Heute fühlen sich die rund 500 Höhenmeter an wie mindestens das Doppelte. Vielleicht liegt es am ständigen Gegenwind. Vielleicht an den müden Beinen von gestern. Oder einfach an der Tatsache, dass 19 Kilometer mit ordentlich Höhenprofil eben kein Spaziergang sind.

Endlich da – müde, stolz und hungrig

Als wir schließlich völlig erschöpft unsere gebuchte Herberge in Markina-Xemein erreichen, sind wir k.o., aber auch irgendwie glücklich. Die Anstrengung war groß, aber das Gefühl, es geschafft zu haben, ist noch größer.

Und dann das Beste: Ein köstliches Abendessen erwartet uns. Hausgemacht, warm, sättigend – und genau das Richtige nach einem windumtosten Tag auf dem Camino del Norte.

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