04.06.2019 Camino Primitivo: Von Tineo nach Campiello



Erkenntnis des Tages: 
Die Festplatte ist wieder leer


Wir verlassen nach einer sehr ruhigen Nacht unser Schlafgemach im 4-Sterne-Hotel. Die letzten Jahre haben wir fast ausschließlich in Herbergen übernachtet. Dieses Jahr ist das irgendwie anders. Wir genießen die Ruhe in der Nacht und entfliehen diesmal freiwillig den raschelnden Tüten, schnarchenden Pilgern, quietschenden Doppelstockbetten, lautem Geflüster und piependen oder klingelnden Mobiltelefonen. Aber auf die ein oder andere Weise fehlt es dann doch. Man ist irgendwie nicht richtig Pilger, wenn man sich nicht auf all diese Marotten einlässt. Es gehört vielleicht dazu, dass man übt, seine Mitmenschen so zu nehmen wie sie sind. Die Übernachtung in Herbergen helfen jedefalls dabei. Auch hat man die direkte Ansprache zu seinen Mitpilgern mehr, als wenn man sich in ein einsames Hotel verkriecht. Andererseits bekomme ich auf diese Weise den Kopf schneller leer von all dem Überfluss des hektischen Alltags. Inzwischen ist die Festplatte so gut wie gelöscht. Es hat dieses mal 5 Wandertage gebraucht. In anderen Jahren hat ein halber Wandertag ausgereicht, um komplett herunter zu fahren.

Wir sind heute sehr spät dran, aber wir haben nur einen verhältnismäßig kurzen Wandertag mit 14,4 km bei frischem Wetter. Da darf man schonmal schön ausschlafen und den Morgen genießen.

Nach dem Frühstück gehen wir um ca. 8:30 Uhr wieder auf unsere gelb-markierte Piste. Landschaftlich wird es von Tag zu Tag schöner. Es ist kaum zu glauben, dass man den Vortag jeweils nochmal an Schönheit überbieten kann. Aber vielleicht sagen die Bilder mehr als viele Worte. Die ersten 5km der Strecke sind vergleichbar mit der vorhergehenden Etappe. Dann kommen wir oben auf gut 900 Höhenmetern an und es öffnet sich uns ein herrliches Panorama. Unterwegs überholen wir verschiedene male den netten Holländer, der ein paar Tage zuvor als einziger den Kaffee Americano bestellt hatte. Er macht mehr Pausen wie wir. Heute kommen wir mit einer einzigen kurzen Pause aus und suchen uns dafür ein schönes Plätzchen mit Tisch und Bänken aus. Es dauert nicht lange und wir bekommen hungrigen Besuch von zwei Hunden aus der Nachbarschaft. Sobald man die beiden Burschen anschaut, hängen sie ihre triefenden Zungen heraus und lecken sich die Lefzen. Erwartungsvoll schauen sie uns mit traurigen Augen an. Nachdem die zwei merken, dass bei uns nichts zu holen ist, fangen sie an zu toben und jagen sich gegenseitig. Ein tolles Schauspiel den Beiden zuzusehen.

Kurze Zeit später treibt ein Bauer seine Kuherde direkt über den Picknickplatz. Der Bauer bleibt kurz stehen und fragt uns, bis wohin wir noch gehen wollen und nach dem weiteren Verlauf des Weges. Es gibt nämlich 2 Varianten über den vor uns liegenden Berg. Er zeigt uns den Pass über die Berge, den man von hier aus schon sehen kann. Auf die Frage hin, woher wir kommen, antwortet er mit einem Lächeln im Gesicht und einem Daumen nach oben zeigend: “Ahhh, Mama Merkel!” dreht sich um und treibt seine Kühe weiter.

Wir gehen weiter und die Wanderstöcke klappern dabei rhythmisch im Takt. Es ist wie Meditation und man kommt dabei fast in Trance. Wenn es den Berg hoch geht im Rhythmus zu den Beinen 1-1-1-1. Auf der Ebene etwas langsamer im Rhythmus 1-2-1-2 und bergab sehr unrythmisch zu den Beinen, dafür zielsicher die Position für die nächste Stütze suchend. Die letzten zwei Kilometer gehen wir an einer ruhigen Landstraße entlang. Kommen mal Auto vorbei, weichen sie den Pilgern sehr vorbildlich bis auf die andere Straßenseite aus. Der kleine Ort Campiello hat zwei Herbergen. In der Café Bar, die auch einen Gemischtwarenladen enthält, melden wir uns dafür an. Wir nehmen in der Herberge eines der beiden Doppelzimmer. Was sonst.



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