15.08.2019 Radreise Mannheim-Venedig: Von Cortina d´Ampezzo nach Farra d´Alpago



Erkenntnis des Tages: 
Vermeintlich nur 1400 Hm bergab & Potz, Blitz und Donnerschlag


Es ist wieder einmal sehr ruhig auf dem Campingplatz. Das kommt uns sehr zu Gute, denn heute haben wir eine größere Etappe geplant, weil es vorher keinen Campingplatz gibt. Gut ausgeschlafen ist halb gewonnen.

Um 6:30 Uhr werde ich von alleine wach und schmökere ein bisschen in den Kommentaren des Reisblogs und auf Facebook. Es macht mir einfach großen Spaß, wenn es Leute gibt, die mit uns virtuell auf die Reise gehen. An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren Lesern recht herzlich bedanken. Sowohl bei den stillen Lesern, die etwas schüchtern sind, aber vor allem bei den aktiven Lesern, die sich sogar die Zeit nehmen und ab und zu einen schönen, motivierenden Kommentar unter den Blog zu setzen. Vieeeelen herzlichen Dank dafür!

Es dauert nicht lange, da wird auch meine Geliebte wach. Um 7 Uhr stehen wir bereits unter der Dusche. Nach dem Einpacken der 7 Sachen genehmigen wir uns im Camping-Restaurant neben der Rezeption einen schmackhaften Cappuccino und eine “Bomba”, wie man hierzulande zu einem Berliner oder Krapfen sagt.

Um 8:30 Uhr sitzen wir auf den Rädern. Das Wetter ist zum Radfahren herrlich. Zudem dürfen wir heute bedeutend mehr abwärts (1400 Hm) fahren als aufwärts (660 Hm).

An einer Tankstelle füllen wir unsere Benzinvorräte für den Benzinkocher auf, bevor wir weiter auf einer Serpentinenstraße entlang steiler Felswände in das Valle di Cadore hinabrollen – und obwohl wir auf einer Landstraße entlang fahren, ohne lästigen KfZ-Verkehr. Die Straße leitet uns an mehreren ursprünglichen Dörfern vorbei durch das Tal de Piave.

Allerdings übersehen wir ein wichtiges Schild und rasen ahnungslos ein wunderschönes Tal hinab, jedoch komplett in die falsche Richtung. Bis wir es merken, haben wir ungefähr hundert Höhenmeter vergeudet, die wir nachher sehr mühsam und schweißtreibend wieder hinauf fahren müssen. Im Ort verfahren wir uns auch noch zweimal bevor wir die richtige Richtung einschlagen.

Seit dem Aufstieg auf den Brenner treffen wir immer wieder mal eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern im Anhänger. Der Mann schleppt den Anhänger mit den beiden Kindern. Am Anhänger hängen noch zwei kleine Kinderfahrräder. Die Frau fährt meistens hinterher unterhält sich mit den Kindern während der Fahrt und trägt in den Satteltaschen und im Rucksack das Gepäck. Hut ab vor dieser Familie. Da soll noch mal einer sagen, mit kleinen Kindern wäre eine solche Reise nicht möglich. Seit dem Brenner sind wir abends immer auf demselben Campingplatz.

Es wird nun zunehmend wärmer und die Höhe der Berge nimmt ab. In der Nähe von Ospitale d´Cadore legen wir eine Pause ein. Zwei Französinnen tun es uns gleich. Wenig später kommt ein Sprinter mit Fahradanhänger und sie lassen ihre Räder auf den Anhänger aufladen. Sie erklären uns, dass die Strecke durch einen Abbruch durch Steinschlag unpassierbar wäre und sie deshalb den Shuttle nehmen, sonst müsse man auf einer stark befahrbare Straße fahren, die dann auch noch mit Schwerlastverkehr durch einen Tunnel führt.

Sabine und Eric lassen sich einschüchtern und wollen das kleine Stück lieber auch mit dem Shuttle umfahren. Die demokratische Mehrheit siegt. Mit 5 € pro Nase inkl. Rad wären wir dabei. Das tun wir dann auch und fahren gemeinsam mit.

Wir nähern uns langsam unserem Endziel Venedig, welches jetzt nur noch ca. 180 km von uns entfernt liegt. Es gibt zwar noch einen kürzeren Weg direkt nach Mestre, aber wir wollen über Lido de Jesolo fahren, welches ungefähr 90 km weiter ist. Dafür kommen wir dann direkt ans Mittelmeer und können noch ein paar Tage faul in der Sonne liegen.

Ungefähr 4 km vor dem Campingplatz lädt ein nettes Lokal zu einer Kaffeepause ein. Und der nette Wirt ein Unikum.

Jetzt nehmen wir die letzten 4-5 km entlang eines Kanals in Angriff bis zum Campingplatz in Farra d´Alpago, der direkt an einem wunderschönen See gelegen ist. Hier ist ein Paradis für Surfer, Kite-Surfer, SUP usw.

Den Benzinkocher habe ich gestern mit Alkohol gefüllt. Das war offenbar keine gute Idee, denn nun tut das blöde Ding nicht mehr und die Spaghetti bleiben harte Weizenstäbchen. (Vielleicht weiß ja jemand Rat, wie man das Ding wieder in Gang kriegt, oder ist er jetzt hinüber?) OK, dann gehen wir eben nebenan in das feine italienische Restaurant, welches sich auf dem Gelände des Campings befindet. Ab hier werden jetzt auch die langersehnten Meeresfrüchte angeboten. Nur gut, dass der Kocher gerade nicht funktioniert, uns wäre sonst ein sehr leckeres Essen entgangen. Im Restaurant treffen wir auch die Radler-Familie mit den beiden kleinen Kindern und erfahren, dass die Umgehung der Moräne wohl halb so schlimm war. Sie sind ganz ohne diesen Shuttle ausgekommen.

Während ich hier den Reisebericht schreibe tobt draußen ein heftiges Unwetter. Irgendwie hört sich das in den Bergen sehr sehr bedrohlich an. Ich bin gespannt ob wir hier gleich wegschwimmen uns ob das alles gut geht. Bis jetzt steht das Zelt und wir leben noch. Wohl dem, der jetzt in einem festen Haus mit Blitzableiter schläft.



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8 Antworten

  1. Wir sind immer mit Euch unterwegs
    Unsere Radreise war 1989 von Passau -Wien – Budapest – zurück mit dem Tragflächenboot –
    Ist eine längere Geschichte und war wunderschön – damals noch ohne Mobilfunk etc. aber Erinnerungen !

    1. Vielen Dank, Christa und Rolf. Die Fortsetzung nach Budapest und weiter zum schwarzen Meer fehlt uns auch noch in der Sammlung. Mit dem Tragflächenboot hört sich auch spannend an. Schön, dass ihr dabei seid! Liebe Grüße … René

  2. Ik verval in herhaling als ik zeg dat je gave foto’s maakt. Maar dat fotograaf Rene het voor elkaar krijgt rijdend foto’s te maken vind ik net zo mooi. Ben je nooit bang dat je 3k€ camera je ontglipt tijdens zo’n actie?

    Ik heb mijn benzine brander nooit geprobeerd op alcohol, dus ik weet niet of dat wel kan.

    1. Nee, ik ben niet echt bang. Ik heb mijn oude Fuji X-T2 nog, en die is lang niet meer zo veel waard. Hij was het zelfs nieuw niet. Er ziet ook een “goedkoope kid-Objektiv” erop. No risk, no fun. 🙂

  3. Ich zieh den Hut vor euch und der Familie, die diese Tour im gleichen Tempo mit 2 Kindern macht. Nichts ist unmöglich wenn der Wille und die Kraft dazu beiträgt.
    Deine Bilder sind wirklich einzigartig schön.
    Das Ziel auch schon in der Nähe. Also weiter gute Fahrt.

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