16.08.2019 Radreise Mannheim-Venedig: Von Farra d´Alpago nach Volpago del Montello



Routenaufzeichnung hat nicht komplett funktioniert. Laut Tacho 68 km.

Erkenntnis des Tages: 
Donner ist gut und eindrucksvoll, aber die Arbeit leistet der Blitz.


Das Unwetter in der Nacht hatte es wirklich in sich. Es kracht teilweise über mehrere Sekunden und der anschließende Donnerschlag vibriert in der Magengrube. Das Grollen reflektiert sich in den Bergen sehr beängstigend. Todesangst wäre vielleicht etwas übertrieben, aber zwischendurch denke ich öfter an den Satz: “Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden ist größer als ein Lottogewinn!”
Glücklicherweise habe ich noch nie im Lotto gewonnen (da ich kein Lotto spiele). So beruhige ich mich selbst, dass auch ein Blitzeinschlag in unser Zelt mit einer Wahrscheinlichkeit von nahezu Null sein wird.

Sabine hingegen ist ganz cool und schläft trotz des Gewitters und des lauten Regens, der auf das Zeltdach prasselt, recht schnell ein.

Eric höre ich in der Nacht, nach ungefähr einer Stunde starkem Dauerregen, plötzlich fluchen. Am Morgen erzählt er dann, dass sich ein wichtiger Front-Hering aus dem Boden gelöst hat und er im strömenden Regen aus dem Zelt musste, weil sonst das Zelt zusammengefallen wäre. Da das 7 € Zelt keine zweite Haut hat, wird es nach mehreren Stunden Dauerregen im Inneren der Stoffbehausung zum Swimming Pool. Es ist wirklich ALLES klitschnass, außer die Sachen, die er in seine Schuhe gesteckt hat. Sogar die Geldscheine in seinem Geldbeutel waren durchweicht.

Alles was in unserem Zelt war bleibt trocken. Zwei unserer Satteltaschen sind wohl nicht 100%ig richtig verschlossen. Den Verschluss nur 1x zugedreht, statt mindestens 2x: Alles klatschnass! Aber wir haben das Unwetter unbeschadet und gesund überstanden. Da in nächster Zeit kein Campingplatz mehr kommt, trocknen wir die Sachen lieber. Die kräftige Sonne am Morgen macht bis 10:30 Uhr alles wieder trocken. Ausgenommen Eric´s Schlafsack, den hängen wir wieder zur Hälfte ans Fahrrad. Der Fahrtwind wird dann den Rest erledigen. Es kann also weiter gehen Richtung Venedig. Zunächst fahren wir auf der Straße bergauf am Lago di Santa Croce vorbei. Dieser See liegt in den venetischen Alpen und ist nach dem Lago di Garda der zweitgrößte See mit einer Länge von 4 km und einer Breite von 2 km. Der türkisfarbene See ist ein beliebtes Naherholungsgebiet an dem auch der Campingplatz liegt.

Am südlichen Ende steigt die Straße zum letzten Pass vor Venedig auf. 490 Meter über dem Meer liegt der Sattel, der das Tal Val Lapisina mit dem Alpago verbindet. Eine lange, herrlich rauschende Abfahrt ist der Lohn für die zuvor gekletterten Höhenmeter. Unweit entfernt liegt auch die Grenze zwischen den Provinzen Belluno und Treviso. Der Lago die Restello mit seiner mächtigen Autobahnbrücke ist bald erreicht.

Es geht allmählich in die venizianische Ebene hinab. Die Berge verschwinden nun zusehends aus dem Blickfeld. Nur ein gekonnter Schulterblick zeigt nochmal die hohen Berge, die wir nun hinter uns gelassen haben. Wir erreichen bald Vittorio Veneto, eine wunderschöne Stadt mit 30.000 Einwohnern.

In einem kleinen Gemischtwarenladen kaufen wir Proviant für das ausgedehnte Picknick ein. Wir haben ein intensives und interessantes Gespräch mit dem freundlichen Ladenbesitzer, der viele Jahre in Hannover, Frankfurt und Stuttgart gelebt hat und ein perfektes Deutsch spricht. Er mag wohl die deutsche Mentalität lieber als die Italienische. Er meint wörtlich: “Hier sind viele Gauner unterwegs, auf die man sich nicht verlassen kann”. In Deutschland wäre das anders. Das ist die Sicht eines Italieners, der lange in Deutschland gelebt hat. Weiter geht die Reise Richtung Nervesa. Ab hier bis nach Volpago del Montello sind noch einige Hügel zu erklimmen. Es geht zwar tendenziell bergab, aber diese vielen giftigen, kleinen Anstiege kosten dennoch ein paar Körner.

Da es keinen Campingplatz gibt, klingeln wir nach 68 km an der nächsten Pension. Es macht jedoch keiner auf und am Telefon, unter der angegebenen Nummer, meldet sich auch niemand. Über Booking.com finden wir jedoch schnell eine nette Pension, die nur 2,6 km entfernt liegt. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Pizzaservice vorbei, der auch Tische draußen stehen hat. Hier gibt es ungelogen die leckerste Pizza von ganz Italien!

Den letzten 1,5 km Kilometer bis zur gebuchten Pension sind schnell erreicht. Es ist ein sehr gepflegtes Haus in einer besseren Gegend mit einigen Zimmern. Wir sind die einzigen Gäste und somit alleine im Haus.

Kugelrund und glücklich von den vielen Eindrücken des Tages, horchen wir nun in die Kissen. Ohh, ein echtes Kissen. Eine echte Matratze. Lange nicht mehr gehabt. 🙂

Buona notte!



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5 Antworten

  1. Respekt vor Eric, dass er sich auch von ein paar nassen Nachtruhen nicht beeindrucken lässt und tapfer weiter kämpft. Die Nacht in einer Pension muss dagegen der Himmel auf Erden sein. Vor allem wenn man die beste Pizza der Welt vorher bekommt.
    Eine trockene Weiterfahrt wünscht euch Miriam

  2. Petje af voor jullie alle drie en nu lekker slapen in een pensioen. weer hele mooie Fotos lieverd. Geniet er verder van heel veel liefs van ons

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