In der Nacht regnet es, aber als wir um 6:30 Uhr aufstehen hört es pünktlich auf. Der Zeltplatz ist sehr ruhig und für 19 Euro ein gerechtfertigtes Preis-/Leistungsverhältnis. Um 8:10 Uhr sind wir bereits fertig zur Weiterreise. Als wir heute morgen an der Rezeption zum Bezahlen des Campingplatzes niemanden vorfinden, hat Sabine mal guten Morgen in den Raum hinein gerufen. Plötzlich taucht er aus dem Hinterhalt auf. Daraufhin Sabine: “Da isser ja!” Die Antwort des Campingplatz-Betreibers lässt nicht lange auf sich warten: “Ja wo soll er denn sonst sein? Ich bin doch kein Hund!”. Die unausgesprochene Antwort lag uns direkt auf der Zunge: “Eine gewisse Ähnlichkeit wäre schon vorhanden!”. Wir lagen zweifellos absolut nicht auf derselben Wellenlänge. Die Altmühl schlängelt sich nun nicht mehr durch ein schmales Tal. Die Weite zwischen den Bergen wird jetzt viel größer. Ein gutes Stück geht es an den Bahngleisen entlang, größtenteils auf Asphalt und gelegentlich auf Schotter. In Gunzenhausen machen wir Pause, nehmen unser 2. Frühstück in einer Bäckerei ein und etwas für den Rest des Tages mit.
Kurz bevor wir aufsatteln wollen, werden wir von einem Rennradfahrer angesprochen, ob wir umziehen würden. Wir kommen in ein nettes Gespräch und er erzählt uns, dass er mit dem Rennrad von Rothenburg o.d. Tauber auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela gefahren ist. Und er möchte im Gegenzug unser Vorhaben wissen. Die Altmühl wird immer schmaler und die Windungen immer krasser, sodass der Radweg sich oft davon entfernt. Wir planen meistens eine Etappe zum nächsten Campingplatz grob voraus, aber gestern muss bei der Entfernungsberechnung etwas schief gelaufen sein, denn Rothenburg ist nun doch erheblich weiter weg als gedacht. So schauen wir bei der 70 km Pause, wo wir einen Campingplatz finden. Die Route muss ich dafür etwas umlegen, dürfte aber kein großer Umweg zur Originalroute sein. Jedenfalls landen wir nach 86 km in einem riesigen Halligalli-Campingplatz Mohrenhof mit Badesee, bekommen aber auf der Zeltwiese einen tollen Platz etwas am Rande. Während ich den Reiseblog schreibe, holt Sabine inzwischen eine Pizza und einen Flammkuchen für´s heutige Abendmahl.
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