08.08.2020 Strampeln für die Kultur: Von Kralupy nad Vltavou nach Roudnice nad Labem




Künstler strampeln um ihre Existenz – wir strampeln für die Kultur!

Wer unsere Mission gerne unterstützen möchte bekommt hier mehr Infos.


Erkenntnis des Tages: 
Tag der Hindernisse


Vor der Abfahrt

Heute sitzen wir bereits um 7 Uhr am Frühstückstisch und genießen das Frühstücksbuffet. Es wird wieder heiß, sehr heiß. Da macht es durchaus Sinn etwas früher aufzustehen, um der Mittagshitze möglichst zu entkommen. Um 8:15 Uhr sitzen wir auf unseren Drahteseln und strampeln wieder für die Kultur.

Apropos … hier sei nochmal auf unsere Aktion Strampeln für die Kultur hingewiesen. Das komplette gesammelte Geld kommt der Bürgerstiftung zu Gute, die es wiederum an die leidende Kulturszene ausschüttet. Kulturliebhaber spenden jetzt! Wer kein PayPal-Konto hat, kein Problem – es gibt auch eine Kontonummer. Ein 4-stelliger Betrag würde ich mir am Ende der 4 Wochen zur Erhaltung der Kultur wünschen. Auf dem Paypalkonto sind eigentlich schon 250 € drauf und wir wissen, dass auch schon etwas direkt an die Bürgerstiftung überwiesen wurde. Vielleicht erfahren wir im Laufe unserer Reise, was dort angekommen ist. Es ist schön, dass wir nicht umsonst so viel Schweiß verlieren. Esst doch einfach mal einen Eisbecher weniger, oder Kaffee und Kuchen, oder ein Abendessen mal selber kochen und dafür die Kulturszene unterstützen .. das wäre eine feine Sache 🙂

Der Moldau-Radweg ist unweit vom Hotel entfernt und dank GPS-Track leicht zu finden. Anfangs ist der Weg sehr naturbelassen, ein schmaler Trampelpfad und durch Bäume beschattet.

Naturbelassener Radweg

Dann sind die Wege mal geteert, mal geschottert, mal über Wiesen und Felder, dann wieder nah am Ufer entlang. Alles in allem ein abwechslungsreicher Weg. Auch zwei Schlösser gibt es unterwegs zu bestaunen.

Schloss Veltrusy

Allerdings ist diese Etappe heute von kleinen und großen Hindernissen gespickt. Erstes Hindernis ist eine Absperrung, bei der Räder nicht durch sollen. Leider ohne einen Hinweis, die Absperrung zu umfahren. Was macht der erfahrene Radreisende in einem solchen Fall? Er probiert es einfach trotzdem. Also – Absperrband anheben. Fahrräder unten durch bugsieren und Räder steil nach oben schieben über eine aufgebrochene Straße mit einem tiefen Graben rechts neben uns und einer scharfen Rechtskurve, so dass man das Ende nicht absehen kann. Glücklicherweise ist die zweite Absperrung nach nur ca. 100 Metern in Sicht. Auch diese lässt sich umgehen, indem wir das Absperrgitter etwas versetzen und nachher wieder in den Originalzustand zurückbringen. Beim Überbeugen auf den Vorderbau bei der unteren Absperrung muss ich wohl das Haltegummi meines Akkuladers abgerissen haben. Also den ganzen Weg nochmal zurück laufen und Gummi suchen. An der ersten Absperrung lag es tatsächlich gut sichtbar auf dem Boden. Puuhhh … Ohne dieses Spezialgummi in Speziallänge würde der Akkulader die ganze Zeit am Vorbau herum baumeln. 🙂

Hindernis No. 1

Weiter geht´s zum nächsten Hindernis. Eine Fähre hat Ihren Betrieb eingestellt und eine Fahrradbrücke ist noch nicht fertiggestellt. Dieses Hindernis ist für uns etwas unbequemer. Zumal in der sengenden Sonne bei weit über 30 Grad im Schatten. Die Räder müssen über eine Brücke. Am Anfang und Ende der Brücke eine Treppe, die sich in 3 Etagen noch oben windet. Dazu muss das komplette Gepäck und der Akku aus Sabine´s E-Bike runter. Alles in mehreren Portionen noch oben tragen. Oben alles wieder an die Räder, Brücke überqueren. Alles Gepäck wieder ab. Gepäck und Räder nach unten wuchten. Und unten wieder alles anmontieren.

Hindernis No. 2

Nach dieser Aktion war eine kleine Verschnaufpause notwendig, die wir genutzt haben, um meinen lieben Schwager Rainer anzurufen. Von hier aus nochmal ein dreifach kräftig donnerndes “Happy birthday to you!”.

Aber damit nicht genug, es kommt noch ein drittes Hindernis. Brückensperrung mit einem Schild gerade aus fahren. Auf der Karte sehe ich, dass da die Moldau in die Elbe fließt und an deren Ende weit und breit keine Brücke in Sicht ist. Wir fahren trotzdem hin, weil das Schild es ja so will. Am Ende des Weges …. nichts! Keine Brücke die für uns erreichbar wäre. Am anderen Ufer ist das Schloss Mělník zu sehen. Aber halt, da ist ein kleiner Bootssteg in der Ferne und ein Schild zu erkennen. Wir fahren hin. Auf dem Schild steht eine Telefonnummer eines Fährmanns. In diesem Augenblick, als ich die Nummer anrufen will, sehe ich in der Ferne ein kleines Boot mit Fahrrädern am Ufer entlang auf uns zu tuckern. Und tatsächlich, wir haben Glück. Die Fähre nimmt uns mit unseren schwer bepackten Rädern mit. Der Fährmann hilft uns noch dabei, unsere Räder auf den Kutter zu wuchten.

Hindernis No. 3 (und Rettung zugleich)

Auch hier ist die Überfahrt wieder umsonst. Aber auch er bekommt zumindest ein ordentliches Trinkgeld für seine Hilfe.

Weiter geht´s über die Autobrücke nach Mělník. Wieder ein paar Höhenmeter und der Schweiß rinnt unaufhaltsam.

Melnik / Tschechien #theta360 #theta360de – Spherical Image – RICOH THETA

In Mělník angekommen, gönnen wir uns erstmal eine Kohl-Kartoffel-Wurst-Suppe und trinken einen Kaffee. Wir fühlen uns danach wie ein Red-Bull mit verliehenen Flügeln. Herrlich! Ein Blick vom Schloss Mělník hinunter auf den Moldau-Elbe-Zusammenfluss und dann geht´s weiter in der sengenden Hitze.

Zusammenfluss von Moldau (rechts) und Elbe (links)

Aufgrund der Temperaturen machen wir wieder nicht so viele Kilometer. Es werden nur knapp 60. Aber wir sind nicht auf der Flucht, sondern wollen auch morgen noch unbeschadet weiterfahren. Ein Hitzschlag und die Fahrt wäre beendet. Wir lassen die Vernunft siegen und beschließen, in Roudnice, nicht noch 18 km weiter zum nächsten Ort zu fahren, sondern hier ein Hotel zu nehmen.

Am Abend gehen wir italienisch essen, schauen noch eine Weile aus dem Hotelfenster und genießen das Panorama.

Blick aus dem Hotelfenster

Dobrou noc!




#kraichgauschwarzwaldbodenseeradweg #neckartalradweg #radreise #2021

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4 Antworten

  1. Whooo, wat een bekende verhalen. Wij komen ook regelmatig afgesloten wegen tegen. Tot ergenis van El zeg ik dan altijd “dat geld niet voor ons” We duwen door los zand en grind en soms langs hoofdschuddende wegwerkers. Ik denk dat wij de brug met die hoge trappen 7 jaar geleden ook zijn tegengekomen. Ook alles er af en er weer op. Zeven jaar geleden waren er extra hindernissen omdat de Elbe toen zeer hoog water had en er grote stukken dijk weg waren. Dank voor alle mooie foto’s

  2. Respekt, nicht unterzukriegen ihr beide, soviel Hindernisse gekonnt gemeistert, da ist das Abendessen wohl verdient.
    Unser Urlaub ist leider schon wieder beendet, aber mit Euch fahre ich zumindest noch gedanklich ein wenig in die Ferne.

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