Unsere Nachbarsfamilie aus Konstanz muss den Nachnamen „Flodder“ haben. „Ekel-Alfred“ ist auch mit dabei. Lautstark schreien sie sich an, hören abstruse Sauflieder und füllen sich dabei hoffnungslos ab. Ab 22 Uhr sollte eigentlich absolute Ruhe auf dem Platz herrschen, doch um 0:30 Uhr ist immer noch „Party“. Wir stopfen unsere Ohren voll mit Ohropax aus Wachs, aber es hilft nur sehr bedingt, die durchdringenden Stimmen vom Trommelfell fernzuhalten. Selbst wenn man sich die Radlerhose als zusätzliches Dämmmaterial auf die Ohren hält, sind die Stimmen noch überdeutlich hörbar.
Um 1 Uhr ist dann endlich Ruhe, allerdings setzt sich schon um 5:30 Uhr jemand der Familie Flodders vor das Zelt und lässt seinen schleimigen Raucherhusten auf uns los. Es war eine kurze Nacht. Als wir die vorbestellten Brötchen um 8 Uhr abholen und frühstücken wollen, fährt die Familie mit dem Auto weg. Endlich Ruhe. Leider etwas zu spät, um es wirklich zu genießen.
Wir bauen das Zelt im nassen Zustand ab, bezahlen unsere Schulden und fahren los. Die Strecke ist heute wieder wunderschön und landschaftlich sehr abwechslungsreich. Unser erster kleiner Foto-Stop ist in Nagold. Ein schmuckes Städtchen an der Nagold. 🙂 Weiter geht´s immerzu auf und ab, teils mit kräftigen Steigungen. Nächster Zwischenstopp ist in Talheim, wo wir noch in ein Brötchen beißen, bevor der nächste steile Anstieg bevorsteht.
Normalerweise lassen wir uns von Wegsperrungen nicht so schnell beirren, aber hier werden Bäume gefällt und das könnte dann doch sehr gefährlich werden, deshalb beachten wir ausnahmsweise das Schild, kehren um und nehmen ein anspruchsvolles und langes Steilstück, um die Forstarbeiten zu umfahren.
Die langersehnte Huiii-Abfahrt nach Horb am Neckar beenden wir abrupt in einer Bäckerei, weil in diesem Moment der Regen einsetzt. Es klart aber recht schnell wieder auf.
Irgendwie kommt jetzt die unruhige Nacht zum Vorschein. Nach dem Kuchen haben wir beide keine große Motivation weiterzufahren. In der Tourist-Information erkundigen wir uns nach Zimmern auf unserer Strecke Richtung Rottweil. Letztendlich entscheiden wir uns doch für den Camping in Horb. Dafür müssen wir nochmal 2,5 km kräftig in die Pedale treten, denn es geht natürlich steil bergauf.
Hier werden wir für unsere Mühen belohnt. Ein Ort zum Wohlfühlen. Ein Schwimmbad, die Sonne scheint, wir hüpfen ins Wasser und drehen ein paar Runden. Das Abendessen bestellen wir beim Italiener.
Jetzt ist es 18:45 Uhr, wir liegen im Zelt, der Wind dreht auf und dunkle Regenwolken ergießen sich über uns. Gemütlich, wenn der Regen auf dem Zeltdach prasselt und man im Trockenen sitzt.
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