Künstler strampeln um ihre Existenz – wir strampeln für die Kultur!
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Erkenntnis des Tages:
To travel is to live
Gestern war Waschtag, eigentlich wie jeden Tag, aber dieses mal Großwäsche. Alles ist über Nacht trocken geworden. Hurra! Das ist übrigens immer die Hauptsorge für den nächsten Tag. Feuchte Klamotten am frühen Morgen sind extrem unangenehm. Aber wir haben Glück oder die richtigen Maßnahmen getroffen.
Das Frühstück im Hotel zur Post ist ok, allerdings trägt der Frühstücksbereiter den Mund-Nasenschutz als Kinnschutz und läuft auch so im Frühstücksraum hin und her. Am Buffet steht ein großes Schild, dass man einen Mund-Nasenschutz tragen soll. Ein kleiner Fingerzeig auf das Schild erinnert den guten Mann daran, den Schnutenpulli richtig aufzusetzen: „Ich vergesse das immer mal!“ ist seine Antwort. „Kein Problem!“ erwidere ich. Seitdem hält er sich an die Hygienevorschrift, die ich im Übrigen als Akt des Respekts erachte.
Wir holen die Räder aus der abgeschlossenen Garage und satteln auf. In Sichtweite ist schon das Wahrzeichen „Der verdrehte Turm“ von Stolzenau, welchen wir gerne aus der Nähe sehen wollen. Deshalb fahren wir hin, um davon ein Erinnerungsfoto zu machen, bevor wir unseren Weg auf dem Weser-Radweg fortsetzen.
Ab heute sehen wir die Weser sehr oft und fahren sogar kilometerweise dicht daran entlang. Wir finden den Weser-Radweg hier sehr reizvoll. Zwischen Bremen und Petershagen haben wir die Weser kaum zu Gesicht bekommen – das ändert sich nun.
Erster kurzer Stopp ist Petershagen, eine ehemalige Bischof-Stadt.
Von Petershagen führt der Weser-Radweg in nördliche Richtung nach Gernheim, einem Fabrikort aus dem frühen 19. Jahrhundert. Das Wahrzeichen ist der Glashüttenturm von 1826. Die Glashütte Gernheim ist ein Standort des LWL-Industriemuseums in Petershagen-Ovenstädt. Das Museum befindet sich in den historischen Gebäuden der früheren Glashütte, die als frühindustrieller Fabrikort von 1812 bis 1877 Glas produzierte. Sie zählte mit drei Glasschmelzöfen zeitweilig zu den bedeutendsten Fabriken in Nordwestdeutschland.
Als Nächstes passieren wir das Wasserstraßenkreuz Minden, welches eine Kreuzung von zwei Wasserstraßen im ostwestfälischen Minden ist. Hier wird der Mittellandkanal seit 1915 in einer Trogbrücke über das Wesertal und die rund 13 m tiefer gelegene von Süd nach Nord fließende Weser geführt.
Seit 1998 läuft der Schiffsverkehr über die parallel errichtete neue Brücke. Beide Kanalbrücken überbrücken mit 370 m beziehungsweise 398 m Länge den Fluss und die Weserwiesen. Dies ermöglicht 174 km freie Fahrt für die Schifffahrt auf dem Kanal, die ansonsten diesen Geländeeinschnitt mit Schleusen überwinden müsste.
Der Mittellandkanal wird über zwei Verbindungskanäle mit Schleusen an die Weser angeschlossen, welche der Schifffahrt den Wechsel zwischen den beiden Wasserstraßen ermöglicht.
Dies ist übrigens die zweite Wasserkreuzung des Mittellandkanals, der wir begegnen. Die erste hatten wir in Magdeburg gesehen.
In Minden machen wir im Zentrum eine kleine Pause zur Stärkung.
Minden #theta360 #theta360de – Spherical Image – RICOH THETA
Minden
Schon vor Minden kann man das Kaiser-Wilhelm-Denkmal erkennen. Wir klettern mit unseren Fahrrädern den Berg hinauf von 88 Meter über NN auf 261 Meter, um das berühmte Denkmal aus der Nähe zu betrachten. Und der Aufstieg hat sich absolut gelohnt.
Es ist eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler Deutschlands und das Wahrzeichen der Stadt Porta Westfalica. Gelegen in landschaftlich herausragender Lage am Weserdurchgang zwischen Weser- und Wiehengebirge, bietet es einen beeindruckenden Blick Richtung Nord und Süd.
Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica #theta360 #theta360de – Spherical Image – RICOH THETA
Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica
Die Fahrt bergab ist dann deutlich leichter und schneller. Wir rasen den Berg mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h hinunter. Huuuiiii das macht Laune und tut gut, nach einem Tag voll starkem Gegenwind, der einem irgendwann mächtig auf den Zeiger geht.
Nach weiteren 20 km kommen wir zufällig an einem Campingplatz vorbei und angesichts der Tatsache, dass Sabine´s Akku fast leer gefahren ist und der Gegenwind uns mürbe gemacht hat, eine gute Gelegenheit, hier den Tag zu beenden. Bei näherem Hinsehen sind es sogar zwei Campingplätze. Wir haben schon die Masken auf, um uns anzumelden und wollen dann doch mal den anderen Platz anschauen und fahren hin. Der zweite Platz nimmt allerdings keine Gäste ohne Voranmeldung und nicht weniger als 3 Tage auf, also Kommando zurück zum ersten Platz. Die freundliche Dame an der Rezeption empfängt uns allerdings mit einem hämischen Lachen (weil sie das wusste, dass wir wiederkommen) und nimmt uns mit unangebrachten Bemerkungen in Empfang, weil sie wohl gesehen hat, dass wir zur Konkurrenz gefahren sind. Ich habe mich sofort herzlich Willkommen gefühlt. Am Liebsten wäre ich gleich nochmal 25 km weiter zum nächsten Campingplatz gefahren, aber aus benannten Gründen schlucken wir die freundliche Begrüßung und bleiben.
Das Campingparadies „Sonnenwiese“ ist zwar von der Lage her ein Paradies, allerdings erwartet man im Paradies auch einen freundlichen Empfang seiner Gäste.
Das Abendessen im Restaurant am Campingplatz macht den Ärger aber wieder wett. Sehr freundlich, zuvorkommend, Hygienevorschriften werden eingehalten und das Essen ist auch hervorragend.
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